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Politik

Countdown läuft: Flüchtlinge wollen nicht „deportiert“ werden

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Am Montag soll die Rückführung der Flüchtlinge in die Türkei beginnen. Diese kündigen Widerstand an. Auf Lesbos scheint alles vorbereitet zu sein.

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Kurz vor Beginn der Rückführungsaktion hält der Flüchtlingszustrom von der Türkei nach Griechenland weiter an. Obwohl illegal einreisende Migranten von Montag an in die Türkei zurückgeschickt werden sollen, setzten in den vergangenen 24 Stunden 514 Asylsuchende auf griechische Ägäis-Inseln über, wie der griechische Stab für die Flüchtlingskrise am Sonntag mitteilte. Demnach waren am Samstag 566, am Freitag 339 und am Donnerstag 377 Menschen angekommen.

Nach Schätzungen des Krisenstabes sind bis Samstag mehr als 52 500 Flüchtlinge und andere Migranten in Griechenland gestrandet, nachdem die Balkanländer ihre Grenzen für Menschen ohne gültige Pässe und Visa geschlossen haben.

Am Montag sollen die ersten illegal eingereisten Flüchtlinge und Migranten, die keinen Asylanspruch haben, von den griechischen Inseln Lesbos und Chios in die Türkei zurückgebracht werden. Grundlage dafür ist der Flüchtlingspakt, den die EU mit der Türkei geschlossen hat.

Von Abschiebungen bedrohte Migranten protestierten auf den Inseln Lesbos und Chios. Sie nannten die Rückführungen „Deportationen“. Hunderte Schutzsuchende, die am Freitag aus einem Lager auf Chios ausbrachen, harrten am Sonntag im Haupthafen der Insel aus.

Sie weigern sich, in die Türkei zurückgebracht zu werden: „Ich werde mich dann ins Meer werfen“, sagte ein junger Migrant im griechischen Fernsehen am Sonntag.

Auf Lesbos ist alles vorbereitet

Im und um das Elendslager von Idomeni an der griechisch-mazedonischen Grenze kam es am Samstag und in der Nacht zum Sonntag zu Streitigkeiten unter Migranten. Reporter vor Ort berichteten im griechischen Fernsehen, auch Journalisten seien mit Messern bedroht worden, als sie die Auseinandersetzungen filmen wollten.

Auf der benachbarten größeren Insel Lesbos soll nach Informationen aus Kreisen der griechischen Küstenwache alles vorbereitet sein für die Ausweisungen in die Türkei.

Französische Polizisten sind nach Medienberichten am Samstag auf der Insel eingetroffen. Auch sieben Mitarbeiter des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge wurden am Sonntagabend in Griechenland erwartet.