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Wirtschaft

Eine Option für Gründer und Jungunternehmer?

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Die Crowdfinanzierung über das Internet hat sich dabei bereits für zahlreiche Gründer oder Expansionswillige bezahlt gemacht. (Foto: dpa)

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Wer sich als ehemaliger Arbeitnehmer selbstständig gemacht hat, hat möglicherweise schon einmal mit großem Erstaunen und mit Befremden registrieren müssen, welche Probleme er bereits bei der Anschaffung eines unspektakulären Arbeitsgerätes wie etwa eines Firmenlaptops zu umschiffen hatte, wollte er diesen über Kredit finanzieren.

Da kamen schon mal Ratschläge wie jene, dass man sich besser als Angestellter des eigenen Unternehmens ausgeben sollte, da diese es leichter hätten, einen Kredit zu bekommen, als der Inhaber eines solchen.

Bei der Hausbank, bei der der Kunde bereits seit Längerem bekannt ist, dürften sich die diesbezüglichen Probleme noch in überschaubaren Grenzen halten. Darüber hinaus aber kann eine Kreditanfrage einem Spießrutenlauf gleichen.

Für viele ein guter Grund, nach neuen Möglichkeiten zu suchen, und das Crowdlending ist dabei eine mögliche Option, um alternativ und individuell an Geldmittel zu kommen – denn der Verzicht auf Expansion oder die Schmälerung der eigenen Reserven sind keine Option.

Die Crowdfinanzierung über das Internet hat sich dabei bereits für zahlreiche Gründer oder Expansionswillige bezahlt gemacht. Der Plattform fuer-gruender.de zufolge gingen im Jahre 2014 knapp 60 Millionen Euro aus der Crowd an Selbstständige, Künstler und sonstige Kreative, Start-Ups und Wachstumsunternehmen – die Hälfte davon als Kredite aus dem Bereich des Crowdlendings.

Crowdlending ist nur ein möglicher Weg zur Finanzierung einer Geschäftsidee oder einer Investition über die Crowd. Je nach Art der Vertragsbeziehung und der sich aus dieser ergebenden Rechte des Kapitalgebers werden Crowdlending, Crowdfunding, Crowdinvesting und Crowddonation unterschieden.

Anfang 2015 hatte die Plattform Lendico, die sich zunächst nur an Privatpersonen richtete, angekündigt, ein Kreditangebot für Selbstständige zu schaffen.

Anders als bei den meisten Crowdfunding- und Crowdinvesting-Plattformen sind die Daten zur Kreditvergabe auf den Plattformen jedoch oft nicht transparent dargestellt. Auch auf Nachfrage haben wir teilweise nicht die erforderlichen Daten erhalten. Marktführer in diesem Bereich in Deutschland ist derzeit die Plattform auxmoney, die nach eigenen Angaben im Jahr 2014 eine beachtliche Summe in Höhe von 28,6 Mio. Euro an Krediten für Selbstständige vermitteln konnte. Insgesamt seien 3021 Projekte über diese Option in den Genuss eines Kredits gekommen, was einer durchschnittlichen Kreditgröße von etwa 9450 Euro entspricht.

Zencap will in der gleichen Zeit in Deutschland 6,9 Mio. Euro an 120 Projekte vermittelt haben – was einer wesentlich höheren individuellen Kreditsumme von im Schnitt 57 500 Euro entsprochen hätte. Die Plattformen finmar und FundedByMesollen, so fuer-gruender.de, insgesamt 105000 Euro auf den Weg gebracht haben. Insgesamt geht die Plattform von einem Kreditvolumen von über 35 Mio. Euro im Jahr für Selbstständige und Unternehmer aus. Das Finanzierungsvolumen soll sich im Jahr 2014 verglichen mit dem Jahr zuvor auf 8,7 Mio. Euro gesteigert haben.

Schwerpunkte der Crowdfinanzierung waren im Vorjahr neben der Finanzierung von Start-Ups und jungen Unternehmen auch Investitionen in Bereichen wie Immobilien, ökologische Projekte oder auch die Filmförderung.