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DTJ-Blog

Türken, Kurden und Armeniern gefällt mein Bild

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Glück, gemeinsamer Nenner, Glücklichkeit, Streitigkeiten
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Vor einigen Tagen habe ich ein Bild von mir und meinen Kindern in meiner Chronik gepostet.

Ein Bild, auf welchem meine Kinder und ich glücklich in die Kamera blicken. Das Bild wurde von sehr vielen meiner Freunde geliked, was mich natürlich erfreute.

Etwas erregte aber meine Aufmerksamkeit, als ich die Benachrichtigungen erhielt: Die Liker waren verschiedenste Menschen…

Angefangen bei der Nationalität und der Religion bis hin zur politischen Gesinnung – sie entstammten zum Teil völlig unterschiedlichen Lagern: Türken, Kurden, Armenier, Deutsche, Araber, Linke, Rechte, Religiöse, Atheisten und viele mehr – all diesen Menschen schien das Bild zu gefallen.

Ein Bild, auf dem ein Vater glücklich mit seinen Kindern zu sehen ist.

Ich musste kurz innehalten und mir kam unwillkürlich folgender Gedanke: Dies waren doch die gleichen Menschen, die sich täglich aufgrund ihrer unterschiedlichen Weltanschauungen und politischen Ansichten fast bekämpften.

Die sich die wüstesten Beschimpfungen und die schlimmsten Vorwürfe entgegenhielten.

Es waren doch die gleichen Menschen, die sonst nicht einmal dasselbe Lokal betreten würden, wenn der andere sich dort aufhielt.

Aber jetzt likten sie allesamt dasselbe Bild!

Trotz all der Unterschiede lag doch wohl zumindest EIN gemeinsamer Nenner vor – das Streben nach dem Glücklichsein! Genau das, wofür sie auch glaubten, jeden Tag zu kämpfen und ihr Bestes zu geben. Selbst die Streitigkeiten rechtfertigten sie letztlich mit dem Wunsch, zum Schluss glücklich und frei sein zu können.

Ist das aber der richtige Weg?

Kann man auf diese Weise tatsächlich glücklich werden?

Vielleicht sollte man zunächst lernen, jeden so zu akzeptieren, wie er oder sie ist…

Seinem Gegenüber den eigenen Willen, die eigenen politischen oder religiösen Ansichten aufzudrücken, ist Gift für einen friedlichen Umgang miteinander!

Das Glück des Einen muss nicht zwangsläufig auch das Glück des Anderen bedeuten. Es darf aber auch nicht das Unglück des anderen sein!

Jeder kann und sollte sein persönliches Glück anstreben – unabhängig von anderen Menschen.

In der Vergangenheit hat sich auf der Welt sehr viel Schlimmes zugetragen – Menschen wurden versklavt, Länder haben sich gegenseitig ausgebeutet, überall starben Unschuldige und die einen hatten zu viel, während die anderen zu wenig hatten.

All das führt zu Hass und Gewalt, denn sein eigenes Glück auf dem Unglück anderer zu errichten, ist wie ein Hochhaus auf instabilem Grund zu bauen – früher oder später wird es einstürzen!

Aus der Vergangenheit lernen

Wir müssen endlich aus der Vergangenheit lernen und friedlich miteinander leben. Keiner sollte dem anderen seinen Willen aufzwingen und keiner sollte den anderen für seine eigene Unzufriedenheit verantwortlich machen.

Es ist möglich, dass wir alle zusammen in Frieden leben können!

Sich einfach hinter der Aussage zu verstecken, dass Gier und Aggressivität bereits in der Natur des Menschen verankert wären, ist schlichtweg feige!

Wir haben als eines der wenigen Lebewesen das Glück, dass wir keine natürlichen Feinde haben. Warum also stellen wir selbst den größten Feind unserer eigenen Spezies dar?

Glücklichsein ist keine hohe Kunst. Es ist nicht in mathematischen Formeln zu erlernen
– es ist viel einfacher als das! Warum also sträuben wir uns so dagegen?

Haben wir nicht alle genug davon, jeden Tag die schrecklichsten Nachrichten aus aller Welt zu erhalten? Tagtäglich von sterbenden Menschen zu hören, sie zu sehen und von ihrem Leidensweg zu erfahren? Dabei ist es völlig egal, welcher Nationalität diese angehören…

Ich weiß nicht, wie ihr das seht, aber ich habe es satt!

Ich habe es satt, flüchtende, angsterfüllte Menschen zu sehen.

Ich habe es satt, Anschlagsopfer und deren Angehörigen zu sehen.

Ich habe es satt, dass unschuldige Menschen dem Krieg zum Opfer fallen.

Ich habe es einfach satt, dass einige egoistische Gestalten, das Leben friedlicher Menschen zur Hölle auf Erden machen!

Jeder sollte mal darüber nachdenken, was er selbst dazu beitragen kann, um ein glückliches, friedliches Miteinander zu fördern!

Und ich bin mir sicher, dass jeder seinen Beitrag leisten kann – egal wie klein er auch sein mag…


(Foto: Taner Aktaş)