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De Jong, Sow und Inler: Türkische Topklubs schlagen kurz vor Transferschluss noch mal zu
Heute Abend schließt das Transferfenster in fast allen europäischen Ligen. So auch in der Türkei. Entsprechend versuchen insbesondere die Topteams aus Istanbul ihre Kader auf den letzten Drücker noch einmal zu verbessern.
Meister und Champions League-Teilnehmer Beşiktaş holte gleich drei Spieler. Von Inter Mailand kommt der frühere Galatasaray- und Fenerbahçe-Akteur Caner Erkin. Der Linksverteidiger war erst im Sommer nach Italien gewechselt, dort aber nach lustlosen Auftritten in der Vorbereitung aufs Abstellgleis geraten. Erkin kommt auf Leihbasis, Beşiktaş besitzt zudem eine Kaufoption. Der türkische Nationalspieler soll einen Teil seiner Leihsumme aus eigener Tasche gezahlt haben.
Mit Atınç Nukan kommt ein weiterer Mann für die Abwehr. Der lang gewachsene Verteidiger wird von RB Leipzig ausgeliehen. Nukan spielte bereits in seiner Jugend für die Adler und will sich nun über seinen Ex-Klub für die Bundesliga empfehlen – es wurde keine Kaufoption vereinbart. Zum Saisonauftakt gegen Hoffenheim (2:2) saß der 23-Jährige 90 Minuten auf der Bank.
Erkin verzichtet auf Beşiktaş-typische Geste
Außerdem wechselt Gökhan Inler fest an den Bosporus. Der frühere Schweizer Nationalspieler spielte zuletzt beim englischen Meister Leicester City, kam dort in der abgelaufenen Saison aber auf mickrige fünf Einsätze. Inler, der seine besten Tagen beim SSC Neapel hatte, kostet 800.000 Euro Ablöse. Beim gemeinsamen Pressefoto der drei Neuen fiel auf, dass Erkin – wohl auch aufgrund seiner Vergangenheit – auf die bei Beşiktaş-Spielern übliche Adlerkrallen-Geste verzichtete.
Gehandelt wird noch der Name Manoel Messias von Cruzeiro Belo Horizonte. Der Klub soll sich mit dem brasilianischen Innenverteidiger bereits einig sein. Perfekt ist der Deal aber noch nicht.
Vizemeister Fenerbahçe, der in der Saisonvorbereitung nach dem Aus in der Champions League-Qualifikation den Trainer entließ und Dick Advocaat verpflichtete, setzt bei der Schnäppchenjagd auch auf Altbewährtes. So kommt der senegalesische Stürmerstar Moussa Sow zurück zu den Gelb-Blauen, für die er bereits zwischen Januar 2012 und Juli 2015 60 Tore erzielte. Sow wird von Al-Ahli aus den Vereinigten Arabischen Emiraten ausgeliehen.
Nachfolger für Diego gesucht
Ebenfalls per Leihe kommt Jeremain Lens vom AFC Sunderland. Der niederländische Flügelstürmer ist 28 Jahre alt und spielte bislang 31-mal für die Nationalmannschaft.
Noch kommen soll ein offensiver Mittelfeldspieler. Gehandelt werden die Namen Maher (23/PSV Eindhoven) und Romero (24/Racing Club de Avellaneda).
Zwei relativ bekannte Namen nahm auch Galatasaray, das dieses Jahr in keinem internationalen Wettbewerb vertreten ist, unter Vertrag. Zum einen kommt der als Raubein verschriene Holländer Nigel De Jong, der in seiner Karriere des Öfteren mit grenzwertigen Aktionen und Platzverweisen aufgefallen ist als mit Torvorlagen. Der 31-Jährige spielte zuletzt in der Major Soccer League und bestritt bisher 81 Länderspiele für die Niederlande.
Sightórsson: In Deutschland zutreffend, in der Türkei unangebracht
Für den Sturm kommt zudem der isländische Nationalspieler Kolbeinn Sightórsson. Der Mittelstürmer wurde für ein Jahr vom FC Nantes ausgeliehen, kann im Sommer aber für 3,8 Mio. Euro fest verpflichtet werden. Kurios: Der Klub einigte sich mit dem Spieler darauf, dass auf seinem Trikot mit der Nummer 77 sein Vor- und nicht sein Nachname stehen wird. Zwar wurde als Grund die schwere Aussprache des Namens angegeben, viel wahrscheinlicher ist jedoch, dass diese Maßnahme ergriffen wurde, weil „Sightórsson“ eher an einen vulgären Ausdruck erinnert, der in der Türkei sehr geläufig ist.
Außerdem bemüht sich der Verein um eine erneute Ausleihe von Jason Denayer. Der belgische Nationalspieler, der auch bei der EM zum Einsatz kam, spielte bereits im vergangenen Jahr auf Leihbasis für Galatasaray. Sein Stammverein Manchester City blockt noch ab, doch es ist davon auszugehen, dass die Engländer einem Leihgeschäft heute noch zustimmen werden.