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Ramadan

Der Ramadan ist vorbei – was kommt jetzt?

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Der Fastenmonat Ramadan ist vorbei! Die letzten Vorkehrungen werden noch getroffen, denn nach dem Ramadan folgt das Highlight: das Ramadanfest. Der ein oder andere mag sich im Folgenden wiedererkennen. (Foto: dpa)

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Ramadanfest: Das „Weihnachten des Islam“
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Nach 29 Tagen Fasten ist der Monat Ramadan nun vorbei. Auf diesen wertvollen Monat folgt nun das dreitägige Ramadanfest (im Volksmund auch Zuckerfest genannt). Zum Ende hin heißt es also noch einmal sehr viel Stress.

Bereits in den letzten Ramadantagen beginnen die fleißigen Hausfrauen mit den Vorbereitungen. Ab sofort heißt es in allen Ecken und Kanten putzen. Wenn die Gäste kommen soll ja auch alles seine Ordnung haben!

Natürlich darf auch das Essen nicht fehlen! Obwohl man einen Monat lang ausgiebig und gut gegessen hat, wird an diesen drei Tagen noch einmal alles übertroffen. Besonders stehen hierbei Süßigkeiten im Vordergrund- daher auch Zuckerfest genannt. Bei den Türken ist es meist das Baklava, bei den Arabern eher Ma’amoul, ein mit Nüssen gefülltes Griesgebäck.

Zu einem Fest gehört auch schöne Kleidung hinzu. Hierfür sind besonders die Frauen wahrscheinlich schon einen Monat vorher auf die Suche gegangen, um für diesen Tag bestens ausgerüstet zu sein. Dann ist alles bereit.

Ganz gleich wie alt man wird, es ist immer eine gewisse Aufregung zu spüren. Die Wohnung ist blitzeblank, es duftet nach selbstgebackenem Gebäck und die Leitungen sind überlastet. Viele Familien gratulieren einander bereits schon am Vorabend, da sie am Folgetag mit anderen Gästen beschäftigt sind.

„Sechs weiße Tage“ zählen so viel wie das ganze Jahr

Für die Kinder sind die Geschenke das Highlight. Der Tradition zufolge erhalten die Kinder Geld von ihren Eltern, Großeltern und anderen Verwandten. Meistens sogar von Freunden. Je mehr Familien man besucht, desto größer die Beute! Dafür müssen die Kinder aber erst einmal die rechte Hand der Älteren küssen, damit sie anschließend belohnt werden. Daher heißt es am Vorabend viel Kleingeld besorgen, um die Kinder zu erfreuen.

Da das Tarawih-Gebet bereits am Vorabend des Ramadan begonnen hatte, fällt es am letzten Ramadantag weg. Dafür wird am nächsten Morgen das Festgebet (Salat al Eid) verrichtet. Am ersten Festtag ist es den Muslimen nicht erlaubt zu fasten, im folgenden Monat Schawwal steht ihnen allerdings frei, ob sie sechs zusätzliche Tage fasten möchten. Entscheidet man sich dafür, diese sechs Tage zu fasten, so ist es als hätte man das ganze Jahr gefastet. Im arabischen werden diese auch „die sechs weißen Tage“ genannt.

Zeit des Beisammenseins

Der Fastenmonat ist geschafft! Trotz der langen Sommerzeit und der vorrübergehenden Hitzewelle haben es Muslime weltweit geschafft und können stolz auf sich sein. etwas Melancholie schwingt dennoch mit. Dieser Monat ist jedes Jahr eine Zeit des Beisammenseins, eine Zeit, in der man öfter mit seiner Familie zusammensitzt als an anderen Tagen, eine Zeit, in der man sich Gott häufiger zuwendet als sonst und eine Zeit, in der die Armen stets in Gedanken sind und bestenfalls auch am gleichen Esstisch.

Heute sitzen wir alle das letzte Mal mit unseren Liebsten zu diesem Anlass zusammen, doch das ist kein Grund, in den kommenden Tagen nicht wieder zusammenzukommen. Möge das Fasten aller Muslime angenommen werden und die Festtage umso schöner sein.

 

*Dieser Artikel wurde 2015 zum ersten Mal veröffentlicht.