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Politik

Der Tag danach: Polizei identifiziert Attentäter von Berlin

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Am Tag nach dem entsetzlichen Terroranschlag am Berliner Breitscheidplatz mit 12 Toten verharrt die Bundesrepublik in Trauer und Fassungslosigkeit. Viele fragen nach dem Warum. Die Hintergründe des Anschlags sind noch nicht zweifelsfrei geklärt, deutsche Sicherheitsbehörden haben aber inzwischen den Täter identifiziert.

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Anschlag in Berlin
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von Carolina Drüten

Es spricht vieles für eine terroristische Attacke. Die Berliner Polizei meldete auf Twitter, sie gehe davon aus, dass der LKW mit Absicht in die Menge gesteuert wurde.

Diese Annahme bestätigte auch Bundeskanzlerin Angela Merkel in einer Pressekonferenz am Dienstagvormittag. „Wir müssen nach jetzigem Stand von einem terroristischen Anschlag ausgehen“, so Merkel. „Das ist ein sehr schwerer Tag.“ Sie dankte darüber hinaus den Rettungskräften vor Ort und beteuerte, das ganze Land sei nun in Trauer vereint.

Währenddessen gab es am frühen Morgen einen Polizeieinsatz im ehemaligen Flughafen Berlin Tempelhof. Dort befindet sich die größte Flüchtlingsunterkunft der Hauptstadt. Es seien zwar sechs junge Männer befragt worden, jedoch habe es keine Festnahmen gegeben, sagte Sascha Langenbach, Sprecher des Landesamtes für Flüchtlingsangelegenheiten. Ob die Polizei nach Verbindungen zum mutmaßlichen Fahrer des Sattelschleppers suchte, ist nicht sicher, jedoch sagte der Sprecher: „Diese Annahme kann man aber haben.“

Täter ist mutmaßlicher Flüchtling

Die deutschen Sicherheitsbehörden haben den nach dem mutmaßlichen Terroranschlag auf einen Berliner Weihnachtsmarkt festgenommenen Verdächtigen unter dem Namen Naved B. als mutmaßlichen Flüchtling identifiziert. Der wohl 23-Jährige habe zwei Alias-Namen geführt, die dem erstgenannten Namen sehr ähnlich seien, so die Deutsche Presse-Agentur. Nach Erkenntnissen aus Sicherheitskreisen könnte er aus Pakistan oder Afghanistan stammen. Der Generalbundesanwalt in Karlsruhe hatte die Ermittlungen übernommen.

Bei der Tat war ein Lastwagen gegen 20 Uhr über eine Strecke von 50 bis 80 Metern in die Menge auf dem Berliner Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche gerast. Der Fahrer wurde daraufhin festgenommen und befindet sich nun in Gewahrsam. Ein weiterer Mann, der auf dem Beifahrersitz saß, ist tot. Er war Pole und wurde nach Angaben von Brandenburgs Innenminister Karl-Heinz Schröter erschossen. Der Mann sei Opfer und nicht Täter.

Der LKW mit polnischem Kennzeichen gehörte einer polnischen Spedition und hatte Stahlkonstruktionen geladen. Laut Eigentümer Ariel Zurawski sei der Fahrer des Wagens, sein Cousin, seit etwa 16 Uhr nicht mehr erreichbar gewesen. Er mutmaßt, dass ihm etwas angetan und der LKW entführt worden sein müsse.

Widersprüchliche Angaben gibt es dazu, was kurz vor dem mutmaßlichen Anschlag mit dem Laster passierte. Während die Polizei Hinweisen nachgeht, dass das Fahrzeug bereits in Polen von einer Baustelle gestohlen wurde, sagte der Speditionschef, der Fahrer sei auf dem Weg von Italien nach Berlin gewesen.

Polizei: Keine Bilder und Videos verbreiten

Bundesinnenminister Thomas de Maizière hat Trauerbeflaggung für die Bundesbehörden angeordnet. „Dies geschieht als Zeichen der Anteilnahme nach der Gewalttat auf einen Weihnachtsmarkt in Berlin am gestrigen Abend“, teilte das Ministerium mit.

Die Polizei in Berlin bat darum, aus Rücksicht keine Fotos oder Videos des Anschlags zu verbreiten. Das Bundeskriminalamt hat aber eine Plattform eingerichtet, auf der man Bild- oder Videohinweise einreichen kann, die polizeilich ausgewertet werden.