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Politik

Der Terror in der Türkei hat eine neue Nummer zwei

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Überraschend ist der bisherige Vizechef der terroristischen KCK an die Spitze der Gruppe aufgestiegen. Der Schritt gilt als Signal des Unmuts Öcalans über die Unzuverlässigkeit seiner Leute bei der Umsetzung des Friedensprozesses. (Foto: cihan)

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Der Terror in der Türkei hat eine neue Nummer zwei
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Wie der terroristischen Dachorganisation KCK („Union der Gemeinschaften Kurdistans“) nahe stehende Internetportale berichten, hat deren bisheriger Vizepräsident Cemil Bayık (li. im Bild) den bisherigen Anführer Murat Karayılan an der Spitze der Gruppierung abgelöst.

Innerhalb der KCK – zu deren Netzwerk auch die PKK gehört – soll es am gestrigen Dienstag zu Umstrukturierungen gekommen sein. Diese wären im Rahmen eines Treffens in den Bergen von Kandil im Nordirak beschlossen worden, wo die PKK ihre Basis hat.

Damit ist Bayık nun der zweitmächtigste Mann in der kurdischen Terrorszene nach dem 1999 auf Imrali inhaftierten PKK-Führer Abdullah Öcalan.

Es wird spekuliert, dass Öcalan mit der Art und Weise unzufrieden sein könnte, in der die von ihm mit der türkischen Regierung ausgehandelte Friedensvereinbarung seitens seiner Organisation umgesetzt wird.

Immerhin hatten Terroristen der PKK im Laufe der letzten zehn Tage entgegen der Abrede nicht weniger als 47 Gewaltakte verübt, unter anderem in Adana, Ankara, Diyarbakır, Hakkari, Istanbul und Mersin. In Lice, Diyarbakır wurde am 28. Juni ein Demonstrant im Zusammenhang mit gewalttätigen Protesten gegen die Errichtung eines neuen Polizeireviers im Ort getötet. Hinter den Protesten wird die PKK vermutet. In Cizre, einem Bezirk der Provinz Şırnak, soll die Terrorgruppe so genannte „Checkpoints für öffentliche Sicherheit“ errichtet haben, die der Erpressung von Geldleistungen dienen sollen.

Will die PKK aus den Gezi-Protesten Kapital schlagen?

Es sollen insgesamt drei Gebäude in Brand gesteckt worden sein. Des Weiteren wurden sechs Polizeiautos und ein Gendarmerieposten durch PKK-Anhänger beschädigt. In Hakkari verlor ein Demonstrant seine Finger beim Versuch, eine Handgranate zu werfen. In ländlichen Regionen des Südostens der Türkei wird auch von Entführungen berichtet. Betroffen wären Bewohner, die sich weigerten, die PKK zu unterstützen.

Geheimdienstkreise berichten, dass die PKK versucht, aus den Gezi-Park-Protesten in Istanbul Kapital zu schlagen. Die Terroristen sollen bereits an der Bildung einer neuen Organisation arbeiten, die den Zweck verfolgen soll, neue Unruhen zu provozieren. Darüber hinaus soll die PKK an einer Wiederbelebung der KCK arbeiten, die vor allem in urbanen Gebieten einige Bedeutung entfalten konnte, bevor diese nach Hunderten von Festnahmen und Razzien im Laufe der letzten Jahre weitgehend zerschlagen werden konnte.

Die Ereignisse der letzten Tage und von der „Partei für Frieden und Demokratie“ (BDP) organisierte, teils gewalttätige Proteste haben Zweifel an der Ernsthaftigkeit der Friedensabsichten der PKK genährt. Im Zuge des Nevruz-Festes hatte PKK-Führer Öcalan seine Anhänger dazu aufgerufen, die Waffen ruhen zu lassen und sich aus der Türkei zurückzuziehen. Die BDP verlangt jedoch auch eine Freilassung Öcalans. Ankara bezeichnet dies als unrealistische Forderung.