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Kultur/Religion

„Unglaublich, wie das wächst“ – Fast 10 000 Zuschauer beim Bundesfinale in München

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Unter dem Motto „Vereinte Herzen“ fand das Bundesfinale der Deutsch-Türkischen Kulturolympiade (DTKO) in der Olympiahalle in München statt. Knapp 10 000 begeisterte Gäste bejubelten 18 bundesweite Sieger von insgesamt 1500 Teilnehmern. (Foto: T. Aktaş)

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Szene von der Deutsch-Türkischen Kulturolympiade in München
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Das Bundesfinale der DTKO fand dieses Jahr in der Olympiahalle in München statt. Bereits zum vierten Mal war es den Organisatoren der Veranstaltung gelungen, verschiedene Kulturen und junge Menschen zusammenzubringen.

Deutsche und türkische Jugendliche aus ganz Deutschland haben sich einmal mehr unter dem Motto „Vereinte Herzen“ zusammengetan, um zu zeigen, dass Menschen aus unterschiedlichen Nationen und Kulturen eine Bereicherung für die Gesellschaft sind und Unterschiede keine Hindernisse darstellen.

Wer einen ansprechenden Beweis dafür in einer beeindruckenden Atmosphäre sehen wollte, konnte diesen Event am vergangen Samstag in der Olympiahalle in München live miterleben. Texte von Xavier Naidoo kombiniert mit einem Gedicht von Nietzsche, der türkische Volkstanz „Bursa“ und eine Version des Hits „Programmiert“ des Sängers Tim Bendzko waren nur einige Facetten der DTKO.

Die rund 10 000 Gäste verfolgten das von Sabine Christiansen moderierte Finale begeistert. Die Finalisten waren zuvor aus insgesamt 14 regionalen Ausscheidungen in ganz Deutschland ermittelt worden, zu denen rund 1500 Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 19 Jahren angetreten waren und unter anderem Tanzstücke, Theater-, Film- und Gedichtbeiträge vorführten.

Dabei wurde das Konzept des bilingualen Sprachwettbewerbs verwendet, indem türkische Kinder und Jugendliche die deutsche Kultur in Form von Liedern, Tänzen, Theaterstücken und Gedichten präsentierten und umgekehrt deutsche Kinder Beiträge aus dem Fundus der türkischen Kultur zeigen. Für die Kategorien Gesang, Gedicht, Kultureller Volkstanz, Gesang, Theatervorführung, Deutscher Volkstanz und Fotowettbewerb erhalten die Gewinner der jeweiligen Kategorie folgende Preise von 300 € für den jeweiligen Sieger, 200 € für den jeweiligen Zweiten und 100 für den Dritten.

Die Veranstaltung fand unter der Schirmherrschaft des Bayrischen Staatsministeriums für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst statt. Die Veranstaltung selbst wird vom Verein Academy e.V. organisiert. Dieser ist seit 2006 in Frankfurt a.M. in der Bildungsberatung tätig und Dachorganisation für rund 130 Privatschul- und Nachhilfevereine in Deutschland. Der Verein, welcher der Hizmet-Bewegung nahe steht, fördert Bildung und verfolgt seine Ziele durch die Entwicklung von Lehr- und Lernmaterialien und die Veranstaltung von Fortbildungsangeboten, Seminaren und Vorträgen.

Eindrücke vom Finale

Einige prominente Gäste aus Politik, Kultur und Gesellschaft waren auch anwesend und zeigten sich angetan von der Veranstaltung.

Hubert Steiger, Leiter der Bundespolizeidirektion München:

„Bitte machen Sie weiter so. Tragen Sie diese Botschaft von Integration unter die Menschen in ganz Deutschland und auch in der Türkei. Und je mehr Menschen das sehen können, denke ich, umso mehr werden verstehen, dass Integration lebt.“

Sabine Christiansen, TV-Journalistin und Moderatorin des DTKO-Finales:

„Ich glaube, die Kulturolympiade wird immer größer. Sie findet immer mehr aufnahmebereite Ohren. Wir haben das heute gesehen. Sie war in Twitter auf Platz eins für die ganze Zeit der Veranstaltung, das ist ein unglaubliches Ergebnis. Letztes Jahr waren es 8000 Besucher und 1200 Kinder, die sich insgesamt beteiligt hatten und dieses Jahr haben wir 1500 Kinder, die mitgemacht haben und wir hatten etwa um die 9000 Besucher. Es ist unglaublich, wie das wächst.“

Florian Post, Bundestagsabgeordneter der SPD:

„Ich war zum ersten Mal dabei. Meine Eindrücke sind überwältigend, anders kann ich es nicht beschreiben. Allein die Vielfalt der dargebotenen Tänze und die verschiedenen Trachten und die verschiedenen Kulturkreise, die hier zu Geltung kommen. Das kann man sich gar nicht vorstellen, was da im Vorfeld an Übung dahinter stecken muss. Also ich bin wirklich überwältigt, auch von der organisatorischen Seite her, so etwas auf die Beine stellen zu können.

Ein Miteinander bedeutet eben nicht, dass die eine Kultur sich der andern unterordnet. Miteinander bedeutet ein Nebeneinander. Das ist bereichernd für beide Seiten und das war hier ein hervorragendes Beispiel, wie das gelingen kann und das geht auch einem Politiker ans Herz, wenn man sieht wie aus der Vielfalt eine Einheit wird. Das ist auch das europäische Motto.“

Augustin Hacklinger, pensionierter Lehrer:

„Die Veranstaltung hat mir sehr gut gefallen und ist auch sehr wirksam. Ich würde mir nur wünschen, das von der Regierungsseite mehr hierfür beigetragen wird.“