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Kultur/Religion

Deutsch-Türkische Kulturolympiade steht für gelungenes Zusammenleben

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In Zeiten, wo immer noch die Regel „Was Dir fremd ist, das ist Dir Feind” gilt, ist die Annäherung der Kulturen wichtiger denn je. Die Deutsch-Türkische Kulturolympiade stellt die Interkulturalität in den Vordergrund.

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Deutsch-Türkische Kulturolympiade steht für gelungenes Zusammenleben
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Am vergangenen Freitag fand in Berlin „An der Urania” vor mehreren hundert Zuschauern das Berliner Finale der Deutsch-Türkischen Kulturolympiade statt. Die Gewinner des Abends qualifizierten sich für das deutschlandweite Finale, das im April in Dortmund ausgetragen wird. Vertreten waren u.a. Schüler der Tüdesb-Schule und der Gesundbrunnen-Grundschule.

Deutsche Kinder tragen türkische, türkische Kinder deutsche Gedichte vor

Die Deutsch-Türkische Kulturolympiade ist ein bilingualer, bundesweiter Sprachwettbewerb, ein Brauchtumsfest und ein Dialogforum zum gegenseitigen Kennenlernen und Kulturaustausch für Kinder und Jugendliche von 12 bis 19 Jahren, die ihren Wohnort in Deutschland haben. Deutsche Kinder tragen türkische, türkischstämmige Kinder deutsche Lieder und Gedichte vor. Klassische Gedichte wie „Der Erlkönig” und das festgebissene „Sein oder nicht Nichtsein, das ist hier die Frage“ von Hamlet gehörten ebenso zum umfangreichen und bunten Programm der Berliner Schüler/innen wie die Schlager „Ein bisschen Frieden“ und „99 Luftballons“.

Herr Böhm, der Leiter des Grundschulchors, der zwischendurch für musikalische Abwechslung sorgte und der Jury Zeit gab, sich zu beraten, plauderte aus dem Nähkästchen. Seine Schüler/innen hätten ihn vor dem Auftritt gefragt, ob sie auf der Bühne so richtig die Sau rauslassen dürften. „Ja, das dürft ihr”, habe er geantwortet. Auch wenn sich einige von ihnen zurückhielten und sie die große Menschenmenge sichtlich überfordert hatte, blühten andere förmlich auf und zogen mit der Unterstützung des Publikums alle mit – zur Begeisterung des Chorleiters.

Mädchendominierte Bühne mit männlichen Gewinnern

Das Programm auf der Bühne wurde zwar von Mädchen dominiert, worauf der schwäbische Moderator auch explizit hinwies, aber es gab auch einen Jungen, der das ganze Publikum begeisterte. Mit seiner Performance sicherte sich Kadir Adanur einen Platz im Finale, der sich des anonymen, aber beliebten Volksliedes „Deliloy“ angenommen hatte.

Die Preise wurden von ausgewählten Gästen überreicht, u.a. vom Botschafter der Bundesrepublik für die islamische Welt, Dr. Heinrich Kreft. Er wünschte den sechs Gewinnern des Abends eine gute Reise nach Dortmund, verbunden mit der kleinen Bitte, dass sie Berlin dort gut vertreten mögen. Auch der türkische Generalkonsul Ahmet Başar Şen zählte zu den prominenten Gästen. Şen bedankte sich bei den Kindern, die er als „Brückenbauer” zwischen Deutschland und der Türkei bezeichnete.

Zu den Highlights des Abends gehörten auch die Auftritte von Mario Rispo, der auch Jurymitglied war. Der in Hamburg geborene Rispo, der sich seit Jahren für türkische Musik interessiert, bereicherte den Abend mit einem gut ausgerüsteten Orchester und drei besonders beliebten Liedern.