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Bildung & Forschung

Deutsche und türkische Informatikerinnen starten durch

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Weibliche Studierende der Informatik sind eine Seltenheit. Dem will die Universität Bremen mit der Sommeruniversität „Informatica feminale” entgegenwirken. Auch Studentinnen aus Istanbul und Ankara sind in diesem Jahr dabei. (Foto: BMBF)

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Ob in Deutschland, der Türkei oder einem anderen Land: Die weiblichen Studierenden im Studienfach Informatik kann man an den Fingern einer Hand abzählen. Ähnlich wie bei vielen weiteren technisch orientierten Studienfächern sind Frauen in Informatik-Hörsälen eine Seltenheit.

Dem möchte die Universität Bremen im Rahmen des Deutsch-Türkischen Wissenschaftsjahres entgegenwirken und lädt neben interessierten Bremerinnen auch zehn Nachwuchswissenschaftlerinnen aus Istanbul und Ankara zur „Informatica feminale” ein.

Um Stereotypen aus der Welt zu schaffen, findet vom heutigen Montag bis zum 29. August 2014 die Sommeruniversität an der Universität Bremen statt. Bei der so genannten „Informatica feminale” wollen sich die jungen Frauen gemeinsam mit gesellschaftspolitischen Fragestellungen wie Datenschutz und Cybersicherheit beschäftigen oder sich über Programmiersprachen, Datenbanksysteme und Netzwerkarchitekturen austauschen.

Nach fast zwanzig Jahren hat sich das Sommerstudium zu einem Erfolgsprojekt entwickelt. Rund 50 Trainerinnen und Dozentinnen begleiten die Studentinnen in dieser Woche. Das Hauptziel der Veranstaltung ist neben dem Austausch des fachlichen Wissens auch, die Teilnehmerinnen zu ermutigen, weiter in die Informatik-Welt einzutreten. In dieser Branche sind Frauen dermaßen gefragt, dass diese bei Bewerbungsanzeigen ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert werden und deren Bevorzugung unterstrichen wird.

Gemeinsame „Fremdsprache des 21. Jahrhunderts“

Veronika Oechtering und ihre Mitarbeiterinnen werden die türkischen Dozentinnen beim Transfer der Grundidee von „Informatica feminale“ an den Universitäten in Istanbul und Ankara unterstützen und dank der Förderung in diesem und im kommenden Jahr einen Austausch etablieren. Sprachbarrieren gibt es keine, denn der „Code“ von Computersystemen ist in den Augen dieser Wissenschaftlerinnen die grenzen- und geschlechterneutrale „Fremdsprache des 21. Jahrhunderts“.

Laut dem Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (BITKOM) lag der Frauenanteil in dem Informatik-Studiengang im vergangenenen Jahr bei rund 20%.

Das Wissenschaftsjahr wurde zum Beginn des Jahres vom deutschen Bundesforschungsministerium und dem türkischen Ministerium für Industrie, Technologie und Wissenschaft ausgerufen und hat zum Ziel, die wissenschaftliche Kooperation beider Länder zu verbessern. Organisiert wurde das Projekt von der Bremer Wissenschaftlerin Veronika Oechtering und ihren Mitstreiterinnen. Das Konzept „Informatica feminale“ fand bisher in Deutschland und Österreich erfolgreich statt.

Weitere Informationen zum Deutsch-Türkischen Wissenschaftsjahr finden Sie unter https://www.informatica-feminale.de/ und Informationen zum Deutsch-Türkischen Jahr der Forschung, Bildung und Innovation 2014 gibt es unter www.deutsch-tuerkisches-wissenschaftsjahr.de.

*Mit dem Deutsch-Türkischen Jahr der Forschung, Bildung und Innovation 2014 setzt das Bundesministerium für Bildung und Forschung die Reihe der Internationalen Wissenschaftsjahre mit strategisch wichtigen Partnerländern fort. Seit 2007 wurden Wissenschaftsjahre und Länderkampagnen mit Schwerpunkten in Wissenschaft und Forschung mit Ländern wie China, Brasilien, Russland und zuletzt Südafrika erfolgreich durchgeführt.