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Wirtschaft

Deutsche Wirtschaft gewinnt durch Sondereinflüsse deutlicher an Fahrt

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Den deutschen Unternehmen geht es angesichts des guten Konsumklimas gut. Eine weitere postive Entwicklung der Wirtschaft scheint damit sicher zu sein. (Foto: dpa)

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Das positive Konsumklima und die anhaltend intakte Investitionsneigung der Unternehmen werden auch weiterhin für eine positive Entwicklung der deutschen Wirtschaft sorgen. Unsicherheit bergen nur geopolitische Konflikte, Griechenland und die US-Zinspolitik.

Die Prognosen der Wirtschaftsweisen über die Wirtschaftsentwicklung in Deutschland für 2015 sind zwar uneinheitlich, alle Institutionen gehen jedoch davon aus, dass zumindest eine Eins vor dem Komma stehen wird und dass sowohl in diesem Jahr als auch 2016 wieder mit mehr Dynamik zu rechnen sein wird.

Während die OECD noch im November 2014 für 2015 ein Wachstum von 1,1 Prozent in Deutschland vorhersagt und damit die vorsichtigste Prognose abliefert, hielt etwa das Institut für Wirtschaftsforschung Halle IWH im März 2015 ein Wachstum von 2,0 Prozent für möglich.

Das Hamburgische WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) gibt eher den Hallensern Recht und hat seine Prognose der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland jüngst nach oben korrigiert.

Aufgrund des stärker als erwarteten Wachstums im Schlussquartal 2014 und infolge entlastender Sondereinflüsse wird für 2015 nunmehr ein Wachstum von 1,9 % erwartet. Daraus soll eine Dynamik entstehen, die mit Rückenwind durch eine wiederbelebte Weltwirtschaft und höhere Investitionstätigkeit in Deutschland auch im nächsten Jahr noch für einen Aufschwung in der Größenordnung von etwa 1,5 Prozent sorgen soll.

Fundamentaldaten der deutschen Wirtschaft bleiben intakt

Die Fundamentaldaten, die erhoben werden konnten, stützen die Annahme einer positiven Entwicklung. Die Wirtschaft war in Deutschland bereits zum Ende des Jahres bereits stärker gewachsen als zur Jahresmitte, die Stimmung unter deutschen Verbrauchern und Unternehmern hat sich aufgehellt. Verantwortlich dafür war eine Gesundung der Binnenwirtschaft, die von fallenden Energiepreisen und vom weiterhin extrem niedrigen Zinsniveau profitiert. Dies machte auch die privaten Haushalte wieder spendierfreudiger und konnte auch Investitionen mobilisieren. Die geopolitischen Konflikte und Unsicherheiten, die auf globaler Ebene hinter diesen Entwicklungen standen, belasteten die Unternehmen nicht in einem Maße, das ihnen die Zuversicht hinsichtlich ihres eigenen Wirtschaftsumfeldes rauben könnte.

Auch der Außenhandel trug dabei mit einem Exportplus von 4,7 Prozent zum Jahresende kräftig zur Aufwärtsentwicklung bei.

Auch Stimmungsindikatoren wie der Geschäftsklimaindex und der ZEW-Indikator legen die Annahme nahe, dass die positivere Entwicklung der Wirtschaftsprognosen im Laufe der letzten Monate nicht nur das Resultat eines unsubstanziierten Zweckoptimismus war, sondern auch eine Grundlage mit Blick auf die tatsächlich zu beobachtende Wachstumsdynamik aufweist. Neben den niedrigen Energiepreisen hat der schwächere Außenwert des Euro seinen Teil zur Entwicklung beigetragen.

Preisdruck bleibt weiterhin im Rahmen

Die Binnenwirtschaft wird jedoch der wichtigste Wachstumsfaktor bleiben. Die Arbeitslosigkeit ist anhaltend niedrig, die Reallöhne steigen bei gleichbleibend niedrigen Zinsen, das Konsumklima der privaten Haushalte bleibt positiv. Auch wenn sich die Energiepreise wieder erholen dürften und mit einer Stabilisierung des Euro zu rechnen ist, wird dies den grundsätzlich positiven Trend bis auf weiteres nicht in Frage stellen.

„Der Preisdruck dürfte in den kommenden Monaten zwar gering bleiben, sich aufgrund der Einführung des Mindestlohnes und angesichts der Lohnforderungen der Gewerkschaften im Jahresverlauf dennoch wieder erhöhen“, erklärte Anja Rossen, Konjunkturexpertin am HWWI. 2016 sollte sich der Preisdruck mit anziehender Konjunktur und Erholung des Ölpreises weiter erhöhen, mit einer Rate von 1,6 % dennoch unter der 2 %-Stabilitätsmarke bleiben. Risikofaktoren bleiben neben den geopolitischen Konflikten auch die Unsicherheit hinsichtlich einer Einigung mit Griechenland in der Schuldenkrise und eine mögliche Wende in der US-amerikanischen Zinspolitik.