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Panorama

Deutsches Handwerk für muslimische Pilger

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Nach saudischen Angaben ist es die größte Uhr der Welt: die Uhr am Uhrenturm in Mekka. Das architektonische Meisterwerk in der Heiligen Stadt des Islam wurde in einer kleinen deutschen Stadt im Schwarzwald gefertigt. (Foto: epa)

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Deutsches Handwerk für muslimische Pilger
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Das riesige „Mecca Royal Clock Tower“ Hotel ist mit seinen 601 Metern und 120 Etagen weithin sichtbar. Doch nur wenige der Millionen Menschen, die jedes Jahr auf die gigantische Uhr des Hotels blicken, wissen, dass die Uhr vom deutschen Familienunternehmen Perrot GmbH aus Calw hergestellt wurde. Vier Jahre lang haben die Uhrenmacher aus dem Schwarzwald an dem Projekt gearbeitet. Das Ergebnis bestaunen nun jedes Jahr Millionen von Pilgern, die zur Hadsch in die saudische Stadt strömen.

Die gigantische Uhr ist an allen vier Seiten des Gebäudes in Höhe von 400 Metern angebracht. Das Ziffernblatt hat einen Durchmesser von 46 Metern und auf ihm prangt das Wappen von Saudi Arabien. 2 Millionen LED-Leuchten sorgen dafür, dass die Uhr noch in 25 Kilometern Entfernung sichtbar ist.

Ihre begehbaren Minutenzeiger sind 23 Meter lang, 3,5 Meter breit und 7,5 Tonnen schwer. Der Stundenzeiger ist 17 Meter lang. Die Uhr ist ein Meisterwerk filigranen Handwerks. Es besteht aus einem Glasmosaik mit mehr als 90 Millionen Einzelteilen. Eine besondere Eigenschaft der Uhr ist, dass sie fünfmal am Tag, jeweils pünktlich zur Gebetszeit, zu blinken beginnt. Am oberen Ende der Uhr prangt eine gigantische Halbmondfigur.

Der Turm und die dazugehörige Hotelanlage gehört der Saudi Binladin Group, einem saudischen Bauunternehmen, das etliche Großprojekte in der Region vorantreibt. Die saudische Regierung führt seit einigen Jahrzehnten eine massive Modernisierung mit vielen Bau- und Infrastrukturprojekten durch.

Auf Grund der milliardenschweren Einnahmen durch den Ölhandel verfügt das saudische Königshaus über scheinbar unerschöpfliche finanzielle Mittel. Kritiker bemängeln, dass einzigartige historische Bauten oft den Megaprojekten weichen müssten. Das arabisch-islamische Erbe der heiligen Städte sei dadurch in Gefahr, so die Befürchtung einiger Gläubiger.