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Wirtschaft

„In Deutschland entsteht derzeit eine spannende Startup-Kultur“

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Trotz Überalterung und medialer Bedenken regt sich unter der Oberfläche in Deutschland eine neue, dynamische Startup-Kultur. Innovationen werden möglich, wenn von Beginn an nach den richtigen Partnern gesucht wird.

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„In Deutschland entsteht derzeit eine spannende Startup-Kultur“
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Deutschlands Unternehmen sind einer Erhebung des europäischen Statistikamtes Eurostat zufolge die innovativsten in Europa. Im Rahmen der Studie wurde die Innovationstätigkeit von Unternehmen im Industrie- und Dienstleistungssektor untersucht. Demnach hätten zwischen 2008 und 2010 nicht weniger als 79 Prozent der Unternehmen in Deutschland mit mindestens zehn Beschäftigten innovative Tätigkeiten ausgeführt. Der EU-Durchschnitt läge hingehen bei 53 Prozent.

Eines davon ist der Berliner Enterprise-Microblogging-Dienst swabr, der 2011 seine Pforten öffnete. Verantwortlich für die Produktentwicklung ist dabei Ayhan Kocak. Er hatte seinen Bachelor of Science in Informatik und Mathematik an der Universität von Istanbul (IKU) erworben und bald darauf zusammen mit einigen Partnern das Start-Up gegründet.

Auf die Frage, wie innovative Geschäftsideen entstehen, gab Kocak eine ebenso überraschende wie originelle Antwort: „Wie kann ich mit mehreren Kollegen gleichzeitig in Echtzeit kommunizieren, ohne ständig Email CC’s herum zu schicken? Und kann man dabei effizient bleiben? Diese Fragen gingen mir nicht aus dem Kopf. Während meiner Zeit bei studentSN musste ich mehrere Programmierer koordinieren, die nicht alle im gleichen Office saßen. Die Lösung kam mir dann unter der Dusche und die Geschäftsidee war geboren.“

Erfahrene Personen involvieren

Zwischen der Geschäftsidee und ihrer Realisierung stehen noch die einen oder anderen Stolpersteine. Konkret ein Unternehmen zu gründen und die nötigen Strukturen zu schaffen ist, wie Kocak betont, mit vielen lästigen Arbeiten verbunden (Notartermine, Gründung, Büro finden und mieten etc.). „Wenn man aber einmal diese Hürden genommen hat und sich nicht abschrecken lässt, dann sieht das im Rückblick gar nicht mehr so schlimm aus“, betont der Jungkreative.

Von den innovativ tätigen Unternehmen in der EU arbeiteten 27 Prozent mit anderen Unternehmen, Universitäten oder öffentlichen Forschungseinrichtungen zusammen. Die verbleibenden 73 Prozent nutzten ausschließlich interne Ressourcen zur Innovationstätigkeit. Die höchsten Anteile von innovativer Zusammenarbeit fanden sich übrigens mit 62 Prozent in Südzypern.

Auch Ayhan Kocak gibt an, auf Kooperationen bereits in der Start-Up-Phase viel mehr Wert zu legen. „Ich würde viel eher Personen involvieren, die Startup-Erfahrung haben und einen bei der Umsetzung unterstützen können, sowohl finanziell, als auch mit ihrem Wissen und ihrem Know-How bei all den bürokratischen Arbeiten.“

Im Falle Kocaks waren es sein Team, seine Familie und die Business Angels des Unternehmens, die Starthilfe gegeben hätten. Im Enterprise-Bereich entstehen derzeit interessante Geschäftsmodelle, betont der Jungunternehmer. „In Deutschland entsteht gerade eine sehr spannende Startup-Kultur mit vielen spannenden Ideen. Ich glaube, dass wir an der Schwelle einer Entwicklung stehen, die Bisheriges auf eine neue Art und Weise im Internet abbildet“, so Kocak.

Sein Tipp an alle Gründer ist übrigens, sich nicht ins Bockshorn jagen zu lassen: „Einfach loslegen! Execution ist eine der wichtigsten Eigenschaften eines Unternehmers. Anfangs ist alles nicht so rund und perfekt, wie es sein sollte, aber davon darf man sich nicht abschrecken lassen. Es geht darum, so schnell wie möglich ein Momentum aufzubauen.“