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Panorama

Unitymedia streicht türkischen Fernsehsender TRT aus dem Programm

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Unitymedia, eines der größten deutschen Kabelnetzanbieter, hat den staatlichen türkischen Sender TRT aus dem Programm genommen. Grund soll eine sechsstellige Gebühr sein, die TRT nicht zahlen wollte. (Foto: iha)

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TRT Studios in Ulus
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Der Sendebetrieb der Türkischen Rundfunk- und Fernsehanstalt (TRT) in Deutschland wurde stark eingeschränkt. Eines der größten deutschen Kabelnetzanbieter, Unitymedia, der überwiegend in den Kabelhaushalten von NRW und Hessen präsent ist, strich die Sender von TRT aus dem Programm. Bereits zuvor hatte Kabel Deutschland TRT aus seinem Angebot entfernt.

Grund für die Streichung soll nach Darstellung von TRT eine Gebühr in Höhe von 300.000 Euro sein. Das Entgelt sei verlangt worden, um den Sendebetrieb fortzusetzen, obwohl es solch eine Praxis eigentlich nicht gäbe. TRT habe sich daraufhin geweigert, diese Forderung zu akzeptieren. Innerhalb der nächsten 10 Tage wolle man jeodch eine Lösung zu eigenen Gunsten finden.

Unitymedia bestätigte die Streichung und äußerte sich wie folgt:

„Dies (die Streichung, Anm. d. Red.) hat folgenden Hintergrund: TRT Türk hat den Verbreitungsvertrag mit Unitymedia KabelBW vor über einem Jahr gekündigt. In den letzten Monaten haben wir intensiv mit Vertretern von TRT Türk über eine Fortführung des Vertrages verhandelt. Bedauerlicherweise hat der Sender unsere Vorschläge abgelehnt, sodass es zu keiner Einigung gekommen ist. Aufgrund der fehlenden Vertragsgrundlage haben wir TRT Türk ausgespeist. Dem Sender steht es frei, die Voraussetzungen für die Verbreitung in unserem Kabelnetz durch den Abschluss des Vertrages zu schaffen.“

Zu den Vertragsinhalten wollte sich Unitymedia nicht äußern.

DHA: Bestrafung wegen Hamburg?

Die türkische Nachrichtenagentur DHA hingegen hatte zunächst spekuliert, dass die Maßnahme mit der Berichterstattung von TRT über die Proteste in Hamburg zusammenhängen. Der Sender hatte in den vergangenen Wochen regelmäßig über die Ereignisse in der Hansestadt per Liveschaltung berichtet.

Der türkische Vizepremier Bülent Arınç stellte diese Behauptung in Frage. „Wir möchten glauben, dass es keine Bestrafung wegen der Berichterstattung über Hamburg ist. Nach unseren Erkenntnissen liegt nur eine Uneinigkeit wegen einer Gebühr vor“.

Gestern wurde zudem bekannt, dass in Köln verschiedene türkische NGOs gegen die Streichung von TRT protestieren wollen.