Connect with us

Politik

Deutschland stellt mehr Geld für syrische Flüchtlinge zur Verfügung

Spread the love

Mehr als 200 000 Flüchtlinge aus Syrien, allein 30 000 im Lager Saatari an der jordanischen Grenze. Deutschland will seine Hilfe jetzt verstärken. Geholfen werden soll vor allem vor Ort. (Foto: dpa)

Published

on

Deutschland stellt mehr Geld für syrische Flüchtlinge zur Verfügung
Spread the love

Saatari (dpa) – Angesichts von mehr als 200 000 Flüchtlingen aus Syrien will Deutschland seine humanitäre Hilfe in den Nachbarstaaten des Bürgerkriegslandes verstärken. Dies kündigte Außenminister Guido Westerwelle (FDP) am Samstag bei einem Besuch im Flüchtlingslager Saatari in Jordanien an. Deutschland sei auch selbst bereit, Menschen aus Syrien aufzunehmen. Der Schwerpunkt der deutschen Hilfe liege jedoch „ganz klar bei der Versorgung vor Ort“.

In dem Lager Saatari, wo etwa 30 000 Flüchtlinge aus Syrien Zuflucht gefunden haben – mehr als die Hälfte davon Kinder -, versprach Westerwelle weitere zwei Millionen Euro. Damit summiert sich die deutsche Hilfe auf nunmehr insgesamt 24 Millionen Euro. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen werden insgesamt etwa 275 Millionen Euro gebraucht.

Westerwelle bekräftigte, dass der Syrien-Konflikt während des deutschen Vorsitzes im UN-Sicherheitsrat in diesem Monat ganz oben auf der Tagesordnung stehen werde. Verantwortlich für die Grausamkeiten sei das Regime von Machthaber Baschar al-Assad. Ein baldiges Ende erwartet der Minister nicht. „Man muss sich leider darauf einstellen, dass der Konflikt noch Wochen, vielleicht Monate dauern kann.“

Die zusätzlichen zwei Millionen Euro sollen helfen, um in Saatari die Wasserversorgung zu verbessern und die Zeltstadt winterfest zu machen. Das Lager wurde erst Ende Juli mit Unterstützung des Technischen Hilfswerks (THW) aufgebaut. Bis Ende des Jahres soll die Zeltstadt in der Wüste bis zu 80 000 Menschen Platz bieten.

Anderthalb Jahre nach Beginn der Auseinandersetzungen sind nach offiziellen Zahlen schon mehr als 200 000 Menschen aus Syrien in die Nachbarländer geflohen. Hilfsorganisationen gehen sogar von noch höheren Zahlen aus. Betroffen sind neben Jordanien vor allem auch der Libanon und die Türkei. Der jordanische Außenminister Nasser Judeh bedankte sich ausdrücklich für die deutsche Hilfe.

Das Lager war für Westerwelle erste Station einer zweitägigen Nahost-Reise. Weitere Stationen sind Jordaniens Hauptstadt Amman sowie Israel und die Palästinensergebiete.