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DHKP/C plante Anschläge in der Türkei

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Mehrere in Griechenland festgenommene Mitglieder der Terrorgruppe DHKP/C haben gestanden, Anschläge in der Türkei geplant zu haben. Sie waren von griechischen Sicherheitskräften in einem Boot nahe der türkischen Küste aufgegriffen worden.(Foto:cihan)

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DHKP/C plante Anschläge in der Türkei
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Die DHKP/C (türkisch: Devrimci Halk Kurtuluş Partisi-Cephesi; Revolutionäre Volksbefreiungspartei-Front) plant offenbar weitere Anschläge in der Türkei. Griechische Medien veröffentlichten nun die Geständnisse von vier DHKP/C-Mitgliedern, die vergangene Woche in einem Boot vor der türkischen Küste aufgegriffen wurden und dort eigenen Aussagen zufolge Anschläge durchführen wollten.

Auf Grundlage der Geständnisse der Festgenommenen weitete die Anti-Terrorabteilung der griechischen Polizei ihre Ermittlungen aus. Den Erkenntnissen der griechischen Polizei zufolge wollten die vier Männer auf einem Boot mithilfe von Unterstützern auf der griechischen Insel Lesbos in die Türkei gelangen.

Terroristen, Waffen und Sprengstoff per Boot in die Türkei

Zwei der Festgenommenen sind griechische, die anderen beiden Männer türkische Staatsangehörige. Einer der Festgenommenen sagte den Medienberichten zufolge, die Gruppe habe geplant, eine zweite Ladung Waffen und Terroristen per Schiff in die Türkei zu bringen, wo diese dann Anschläge verübt hätten, wären sie nicht bereits am 30. Juli mit der ersten Schiffsladung vor der Küste der griechischen Insel Chios nahe der türkischen Küste entdeckt und verhaftet worden.

Einer der verhafteten DHKP/C-Mitglieder war den Berichten zufolge ein Student der Akademie der griechischen Handelsmarine in Aspropyrgos, ein anderer ein Schiffskapitän.
Eine entscheidende Rolle bei der Logistik des geplanten Waffenschmuggels spielte den Berichten zufolge der 50-jährige Grieche Kosmas Z., der ursprünglich aus Istanbul stammt und momentan einen Kebabladen in Athen betreibt. Dies ergaben die Ermittlungen der griechischen Sicherheitsbehörden. Im Zuge einer Anti-Terroroperation griechischer Sicherheitskräfte wurde ein weiteres DHKP/C-Mitglied mit dem Spitznamen „Yorgos Renieris“ festgenommen. Der 54-jährige Mann war der Besitzer des verwendeten Bootes und schmuggelte ersten Ermittlungen zufolge anscheinend große Mengen an Rauschgift nach Albanien, um den Transport zu finanzieren.

Der festgenommene 22-jährige Student der Handelsmarine gestand außerdem, dass Kosmas Z. und Yorgos Renieris die Drahtzieher der Operation seien und dass in der ersten Schiffsladung die DHKP-C-Terroristen Hasan Biber und Mehmet Yayla in die Türkei gebracht werden sollten. Der Student sagte des Weiteren aus, er selbst sei bereits 2012 für einen Lohn von 500 Euro in die Machenschaften von Schleuserbanden auf der Insel Lesbos verwickelt gewesen.

Kosmas Z.: Kebabladenbesitzer, Linksterrorist

Kosmas Z. hingegen stritt jegliche Beteiligung an den ihm vorgeworfenen Taten ab und sagte den Berichten zufolge: „Ich bin momentan arbeitslos. (…) Ich bin auf die Insel Chios gefahren, um mich dort hinsichtlich eines Ortes zu erkundigen, wo ich einen Kebabladen eröffnen könnte.“ Die griechische Polizei geht jedoch davon aus, dass Kosmaz Z. in der Struktur der DHKP/C eine Schlüsselposition einnimmt und dass er an den Plänen zum Transport von Waffen und Sprengstoff beteiligt war. Griechische Sicherheitskräfte entdeckten durch die Festnahmen Verbindungen einiger Besitzer von Kebabläden in Athen zur DHKP/C.

Die Gruppe ist für den Bombenanschlag auf die US-Botschaft in Ankara Anfang des Jahres verantwortlich. In der Türkei und türkische Sicherheitskräfte führten kurz nach der Tat eine Großrazzia gegen mutmaßliche DHKP-C-Mitglieder durch.

Nachdem bekannt wurde, dass der Selbstmordattentäter von Ankara illegal aus Deutschland in die Türkei eingereist war, gingen auch deutsche Sicherheitsbehörden in den vergangenen Monaten verstärkt gegen die türkische Terrorgruppe, die in Deutschland Geld für ihre Anschläge sammelt, vor.

Um mehr über die DHKP-C zu erfahren, lesen Sie unsere beiden Hintergrundberichte.