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Gesellschaft

Dialog mit den Muslimen fortführen!

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In Myanmar sehe man derzeit, dass selbst der als friedlich beschriebene Buddhismus eine Gewalt-Problematik habe. Bei allen Religionen bestehe die Gefahr, dass sie benutzt und missbraucht würden, um Menschen aufzuhetzen und das Töten zu legitimieren.

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Die katholischen Bischöfe Deutschlands wollen den Dialog mit muslimischen Vertretern nicht abreißen lassen. Es sei nicht sinnvoll, eine Religion allgemein als gewaltbereit zu sehen, sagte der Vorsitzende der Unterkommission für interreligiösen Dialog der Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, am Dienstag vor Journalisten in Fulda. Zugleich sprach der Limburger Bischof von islamistischen und fundamentalistischen Strömungen, die irritierten. Dieser Wirklichkeit dürfe im Islam nicht ausgewichen werden.

Die Zahl der Muslime, die im vergangenen Jahr zur katholischen Kirche in Deutschland konvertiert sind, schätzte der Bischof auf „unter 300“. Dabei seien allerdings Flüchtlinge nicht gesondert gezählt worden.

Im Rahmen ihrer Herbstvollversammlung hatten sich die 67 katholischen Bischöfe am Dienstag mit dem Thema Islam befasst. Jeder Bischof stehe in seinem Bistum im Dialog mit muslimischen Vertretern, sagte Bätzing. Zudem betreibt die Bischofskonferenz in Frankfurt die Christlich-Islamische Begegnungs- und Dokumentationsstelle (CIBEDO). Sie ist die einzige dieser Art in Deutschland und besteht seit 16 Jahren.

Limburger Bischof: Gefahr, dass alle Religionen missbraucht werden

Bätzing sagte, angesichts wachsender Angst vor Terror stehe der Dialog mit Muslimen unter Rechtfertigungsdruck. So werde beispielsweise gefragt, ob die Kirche naiv sei, wenn sie Verbindendes herausstelle und sich zum Dialog bekenne. Der Limburger Bischof nannte es schmerzlich, dass kriminelle Extremisten sich auf eine Religion beriefen. In Myanmar sehe man derzeit, dass selbst der als friedlich beschriebene Buddhismus eine Gewalt-Problematik habe. Bei allen Religionen bestehe die Gefahr, dass sie benutzt und missbraucht würden, um Menschen aufzuhetzen und das Töten zu legitimieren. Die Frage, wie entsprechende Ansätze im Islam entschärft und überwunden werden könnten, müssten die Muslime bearbeiten.

Gutachten der Diyanet irritiert

Im Mittelpunkt der Dialogarbeit steht nach Bätzings Worten das Gespräch mit den Verbänden sowie mit Vertretern aus Forschung und Lehre. Die Unterredungen seien „in der Regel unspektakulär“. Es gehe „nicht um Knalleffekte in die Öffentlichkeit hinein“. Schwierig scheint sich derzeit der Kontakt zum deutsch-türkischen Moscheeverband Ditib zu gestalten, der eng mit der türkischen Regierung zusammenarbeitet. Seit dem Putschversuch in der Türkei habe sich die Situation verändert, so Bätzing. Ein Gutachten der türkischen Religionsbehörde Diyanet habe irritiert. Bätzing berichtete, dass es derzeit einen Briefwechsel zu dem Thema gebe.

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KNA/jac/cas