Gesellschaft
Die Kämpfer der PKK: Jung, ungebildet und bitter arm
Eine von der Anti-Terror-Abteilung der türkischen Polizei durchgeführte Studie hat ergeben, dass die Mehrheit an Aktionen der PKK teilnehmender Personen einen sehr geringen Bildungsstand aufweist und aus ärmlichen Verhältnissen stammt. (Foto: rtr)
Wie gelingt es der PKK, immer wieder genügend Kämpfer zu rekrutieren, die bereitwillig ihr altes Leben aufgeben und in die Berge gehen, um sich der Terrororganisation unterzuordnen? Eine Studie der Anti-Terror-Abteilung der türkischen Polizei beleuchtet den sozialen Hintergrund im Zusammenhang mit der Beteiligung an PKK-Aktionen inhaftierter Kämpfer. Laut der Studie haben 34 Prozent der PKK-Terroristen lediglich die Grundschule besucht. Zwölf Prozent der PKK-Kämpfer sind sogar noch in Grundschulen eingeschrieben und etwas mehr als 8 Prozent wurden ohne offiziellen Abschluss aus der Grundschule entlassen. Insgesamt 6,3 Prozent sind der Studie zufolge Analphabeten.
Der Anteil der Kämpfer mit einem höheren Bildungsniveau ist deutlich kleiner. Nur vierzehn Prozent haben einen Abschluss an einem Gymnasium und 5,7 Prozent besuchen immer noch eine solche Bildungseinrichtung. Schließlich sind lediglich 16 Prozent Studenten an der Universität. Die Zahlen deuten darauf hin, dass die terroristische PKK ihre Rekrutierungsbemühungen primär auf junge Menschen konzentriert, die schlecht ausgebildet sind und aus wirtschaftlich schwachen Verhältnissen stammen.
In mehr als 53 Prozent der untersuchten Fälle wiesen die betreffenden Personen ein monatliches Einkommen von TL 500 oder weniger auf. Besser gebildete und finanziell besser situierte Menschen scheinen weniger bereit zu sein, die PKK und ihren Terror zu unterstützen. Diese Erkenntnisse werfen auch ein neues Licht auf die in letzter Zeit vermehrt aufgetretenen Angriffe der Terrorgruppe auf Schulen und Lehrer.
Verlorene Jugend
Laut der Polizei-Studie sind 18 Prozent der an terroristischen Handlungen beteiligten Personen zwischen 12 und 16 Jahren alt. Der Bericht untersuchte die Daten von 593 inhaftierten Personen, die sich zwischen 2011 und 2012 an terroristischen Aktivitäten gegen Sicherheitskräfte beteiligt hatten. Die meisten PKK-Kämpfer hatten sich der Studie zufolge im Alter zwischen 15 und 21 Jahren den Terroristen angeschlossen.
Auch ein Bericht des US-Außenministeriums, der 2012 Human Rights Report, beschäftigte sich mit dem sozialen Hintergrund der PKK-Kämpfer und kam zu dem Schluss, dass die PKK regelmäßig Kinder rekrutiert und dass 36 Prozent der Militanten unter 18 Jahre alt sind.