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Politik

„Die kleinen Leute in unserem Land haben Großes geleistet“

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1863 wurde in Leipzig die deutsche Sozialdemokratie begründet. Die SPD lädt nun europäische Staats- und Regierungschefs zur 150-Jahrfeier ein. Die Parteiführung hebt besonders einen historischen Moment hervor. (Foto: epa)

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„Die kleinen Leute in unserem Land haben Großes geleistet“
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Die SPD wird mit Staats- und Regierungschefs aus ganz Europa das 150-jährige Bestehen der deutschen Sozialdemokratie in Leipzig feiern. „Der 22. und 23. Mai wird ganz sicher die größte internationale politische Veranstaltung in diesem Jahr in Deutschland sein“, sagte der Vorsitzende Sigmar Gabriel am Donnerstag in Berlin.

In Leipzig war am 23. Mai 1863 von Ferdinand Lassalle der Allgemeine Deutsche Arbeiterverein (ADAV) gegründet worden – aus dem 1890 die SPD hervorging. Zu dem Festakt kommen auch Bundespräsident Joachim Gauck, Kanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident François Hollande nach Leipzig. „Die SPD ist die älteste demokratische Partei auf unserem Kontinent“, betonte Gabriel. Sie sei Wegbereiter von Demokratie und Freiheit nicht nur in Deutschland.

Gabriel dankte Merkel, dass sie sich dafür eingesetzt habe, dass ein Treffen der 27 EU-Staats- und Regierungschefs am kommenden Mittwoch so rechtzeitig enden soll, dass den Eingeladenen eine rechtzeitige Anreise nach Leipzig möglich ist. Neben Hollande werden auch die anderen sozialdemokratischen Staats- und Regierungschefs Europas erwartet sowie die Chefs der europäischen Sozialisten. Bei einem Treffen vor dem Festakt soll ein gemeinsamer Spitzenkandidat für die Europawahl 2014 vorgeschlagen werden.

Gabriel: „SPD ist älteste demokratische Partei des Kontinents“

Schatzmeisterin Barbara Hendricks sagte, allein zu dem Festakt würden 1600 Gäste erwartet. Das Motto lautet: „Ein besseres Land kommt nicht von allein“. Am 17. und 18. August soll es zudem als weiteren Höhepunkt ein Deutschlandfest am Brandenburger Tor in Berlin geben. Hendricks betonte mit Blick auf die aktuellen Mitgliederzahlen, dass die SPD die CDU wieder überholt habe. Laut SPD gab es zuletzt 474 481 Parteibuch-Inhaber.

Der eigentliche Gegner der SPD sei heute nicht die CDU, sondern ein Fatalismus, der sich breitmache, mit einer Skepsis gegenüber Parteien, sagte Gabriel. Die Demokratie lebe aber von der Idee, etwas gemeinsam verändern zu können. Als umstrittenste SPD-Entscheidung nannte er die Zustimmung zu den Kriegskrediten 1914, die zur Spaltung des Arbeiterlagers und der Gründung der USPD führte. Gabriel betonte, die SPD habe nicht nur Entwicklungen in Deutschland geprägt, sondern habe schon früh auf eine stärkere europäische Einigung gedrängt. „Die sogenannten kleinen Leute in unserem Land haben Großes geleistet“. Gabriel verwies darauf, dass etwa 1933 im Reichstag nur die SPD-Abgeordneten gegen die Entmachtung des Parlaments und die Machtübertragung auf Hitler stimmten. (dpa/dtj)