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Wirtschaft

dilekerei, eventus und Senox räumen ab: Das sind die Unternehmer des Jahres

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Der Berliner Arbeitgeber und Existenzgründer e.V. (Barex) hat in diesem Jahr zum siebten Mal Berliner Unternehmer für ihren Einsatz ausgezeichnet. In fünf Kategorien wurden Preise vergeben.

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Nein, die Anforderungen für Vorurteile gegenüber Türken erfüllt sie nicht. Dafür aber eine ganze Menge andere. Deshalb hat sie auch Kunden von Amerika bis Australien, von England bis China und Japan. Das alles tut sie als Berlinerin mit türkischem Hintergrund.

Die Rede ist von Dilek Topkara, Inhaberin und Geschäftsführerin von dilekerei in Berlin Wedding. Sie produziert Torten und süße Backwaren, bedient Kunden aus der ganzen Welt, die für ihren schönsten Tag Berlin ausgesucht haben und für ihre Hochzeit die eine besondere beste Torte wünschen.

Berliner Türkin mit Vorzeigekarriere

Die geborene Berlinerin schloss ihr Fachabitur als Jahrgangsbeste ab. Das war 2002. 2008 wurde ihre Abschlussarbeit von der Berliner Bäckerinnung als beste Diplomabschlussarbeit im Feld der Getreidetechnologie ausgezeichnet. Nach Studien und Aufenthalten in England und USA erfolgte 2013 die Gründung von dilekerei in Berlin.

Dilekerei – eine Wortneuschöpfung, die aus ihrem Namen gebildet ist und sowohl an Bäckerei erinnert als auch an Leckerei und die heute für Qualitätstorten steht. Geehrt wurde Dilek Topkara nun auch von Barex, einer Unternehmervereinigung von Berliner Arbeitgebern und Existenzgründern. Sie wurde in der Kategorie „Erfolgreichste Unternehmerin des Jahres“ geehrt. Der in Wedding ansässigen Unternehmerin wurde ihre Plakette vom Bundestagsabgeordneten der CDU, Klaus-Dieter Gröhler, überreicht.

Beim Jahresempfang von Barex im Hotel Steigenberger in Berlin, das in diesem Jahr zum siebten Mal Berliner Unternehmer auszeichnete, wurden auch andere Unternehmer geehrt. Neben der Kategorie Unternehmerin des Jahres wurden noch in vier weiteren Kategorien Preise überreicht.

Vor etwa 200 geladenen Gästen wurden Preise in den Kategorien „Erfolgreichster Jungunternehmer“, „Innovativer Unternehmer“, „Unternehmer mit Herz für die Auszubildenden“ sowie „Unternehmer, der zu den deutsch-türkischen Wirtschaftsbeziehungen beigetragen hat“ vergeben. Vedat Güney, Barex-Vorsitzender, betonte, dass sie mit ihren Ehrungen auf die Pluralität in der Welt der Unternehmer hinweisen wollten.

Der Unternehmer, der Chancenlosen eine Chance gibt

Den Preis in der Kategorie „Unternehmer mit Herz für die Auszubildenden“ erhielt Ali Bülbül aus der Hand des Bürgermeisters für den Bezirk Mitte, Christian Hanke. Hanke sagte bei der Preisübergabe: „Den Begriff mit Migrationshintergrund möchte ich nicht benutzen. Stattdessen möchte ich von Pluralität sprechen. Wir müssen die Talente der Jungen fördern. Wir müssen dafür sorgen, dass sie aufsteigen. Ali Bülbül leistet das auf hervorragende Weise.“

Bülbül ist der Gründer des Vereins eventus-Bildung. Innerhalb einer kurzen Zeit hatte sein Verein als staatlich anerkannter Träger acht Kindertagesstätten eröffnet. Heute betreut er insgesamt 464 Berliner Kinder in sozial benachteiligten Bezirken. Der Träger beschäftigt zudem 145 Mitarbeiter, darunter 35 Auszubildende. Seit 2008 haben bereits 20 Auszubildende ihre Ausbildung abgeschlossen und wurden in den Kindertagesstätten übernommen.

Das Besondere am Konzept Ali Bülbüls: Bei ihm haben Chancenlose eine Chance, Benachteiligte einen Vorteil: Bei der Vergabe von Ausbildungsplätzen gibt Bülbül gezielt Menschen eine Chance, die ansonsten kaum eine Chance auf dem Arbeitsmarkt gehabt hätten. Dabei handelt es sich um Menschen, die gesundheitlich eingeschränkt sind, Hausfrauen, Langzeitarbeitslose oder Kopftuchtragende. Beispielsweise hat eine 50-jährige, die bereits Großmutter war, bei Ali Bülbül eine Ausbildung als Erzieherin machen können und arbeitet seitdem in einer der Kitas.

Den Preis für den erfolgreichsten Jungunternehmer bekamen Sali Memet und Ahmed Ahmad Abozaanona. Sie sind die Inhaber der Firma Senox. Ihren Preis übergab der Chef der Jobcenter Mitte, Thomas Schneider. Sali Memet stammt aus Griechenland und gehörte dort der türkischen Minderheit an. Ahmed Ahmad Abozaanona ist Sohn eines palästinensischen Kriegsflüchtlings. Ihre Firma Senox ist im Bereich der Versorgungstechnik tätig.

Es begann mit einem Kiosk…

In der Kategorie „Unternehmer, der zu den deutsch-türkischen Wirtschaftsbeziehungen beigetragen hat“ wurde Fethi Akyol ausgezeichnet. Akyol erhielt den Preis aus der Hand von Anja Schillhaneck, der stellvertretenden Senatspräsidentin von Berlin.

Akyol kam im Jahr 2000 nach Deutschland zwecks Familienzusammenführung. 2005 eröffnete er einen Kiosk, doch es blieb nicht dabei. Im folgenden Jahr gründete er die Firma Best Großhandel. Anfangs mit nur knapp acht Mitarbeitern und drei Sprintern baute er gemeinsam mit seiner Frau und größten Unterstützerin Best Großhandel in Wedding weiter aus. Aus den anfänglich acht Mitarbeitern wurden bis jetzt 50 und aus drei Sprintern knapp 30 Fahrzeuge, mit denen die Firma Kunden aus unterschiedlichen Branchen beliefert.

 „Innovativer Unternehmer“ wurde Erdal Ahlatçı, Inhaber der Firma MovingIMAGE24. Ahlatçı nahm seinen Preis aus der Hand seines ehemaligen Hochschuschullehres Prof. Robert Strzebkowski entgegen. Seine Formel für Innovation: „Man braucht da eigentlich nur eins: Neugier.“