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Gesellschaft

Donald Trump fordert Sonderzeichen für amerikanische Muslime – Muslimin setzt um

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Der republikanische Präsidentschaftsanwärter Donald Trump sorgte mit seinen fremdenfeindlichen Äußerungen gegenüber Migranten und Muslimen erneut für Empörung. Eine junge Muslimin antwortet ihm nun. (Foto: dpa)

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Donald Trumps Forderung, dass amerikanische Muslime offen mit einem Halbmond-Zeichen zu erkennen sein müssten, sorgte für große Empörung. Vergangenen Donnerstag hatte sich der derzeit aussichtsreichste republikanische Präsidentschaftsbewerber für eine Datenbasis ausgesprochen, in der alle Muslime in den USA erfasst sein sollen. „Ich würde das mit Sicherheit implementieren“, erklärte Trump im Fernsehsender NBC. Ob es Konsequenzen gäbe, wenn sich amerikanische Muslime nicht registrieren würden, wollte er nicht beantworten.

Zudem hatte der zweitplatzierte Ben Carson Flüchtlinge aus Syrien mit tollwütigen Hunden verglichen. „Wenn ein tollwütiger Hund in Ihrer Nachbarschaft herumläuft, nehmen Sie vermutlich nichts Gutes über diesen Hund an. Das heißt aber nicht, dass sie alle Hunde hassen.“ Außerdem erinnerte Donald Trump an den 11. September. Damals habe er beobachten können, wie Tausende von Migranten jubelten, als das World Trade Center angegriffen wurde.

Offener Brief einer amerikanischen Muslimin

Die Reaktionen fielen unterschiedlich aus. Während ein Teil der amerikanischen Muslime sehr getroffen war, nahmen andere ihm beim Wort, so wie Marwa Balkar, eine 22-jährige Muslimin aus Corona, Kalifornien. Sie kreierte ihr eigenes Sonderzeichen und schrieb einen offenen Brief an Trump:

Sehr geehrter Donald Trump,

mein Name ist Marwa und ich bin Muslimin. Ich habe gehört, Sie möchten, dass wir anfangen, gekennzeichnete Ausweise zu tragen, also habe ich mir selbst eins ausgesucht. Wenn man mich anschaut, bin ich nicht direkt als Muslimin erkennbar, nun soll mein neues Sonderzeichen zeigen, wie stolz ich bin.

Ich habe mich für das Peace-Zeichen entschieden, weil es meinen Islam zeigt. Der, der mich gelehrt hat, sich Ungerechtigkeit zu widersetzen und Einheit anzustreben. Der, der mir beigebracht hat, dass das Töten eines unschuldigen Lebens gleichbedeutend mit dem Töten der gesamten Menschheit ist.

Ich habe gehört, Sie wollen uns auch verfolgen können. Großartig! Sie können mich bei meinen „Cancer Awareness“-Spaziergängen an der Schule besuchen oder Sie können mir zu meinem Arbeitsplatz folgen, wo es meine Aufgabe ist, Freude zu verbreiten. Sie können auch sehen, wie meine örtliche Moscheegemeinde Erdnussbutter- und Jelly-Sandwiches für Obdachlose macht und interreligiöse Abendessen organisiert, zu denen jeder herzlich willkommen ist.

Vielleicht sehen Sie dann, dass ich als Muslimin nicht weniger amerikanisch bin als Sie. Wenn Sie meinen Schritten folgen, können Sie dann vielleicht sehen, warum ich nicht weniger Mensch bin als Sie.

Salaamu alaikum (Friede sei mit Ihnen)

Dear @realdonaldtrump, My name is Marwa, and I am a Muslim. I heard you wanted us to start wearing ID badges, so I…

Posted by Marwa Balkar on Freitag, 20. November 2015

Marwas offener Brief auf Facebook wurde über 440.000 Mal geliked und über 137.000 Mal geteilt. Unter den Likern befinden sich zahlreiche Prominente wie Mark Zuckerberg, Azizan Osman oder Kate Ruch.

Auch ein muslimischer Marinesoldat antwortet Trump. Sergeant Tayyib Rashid postete seinen Wehrpass auf Twitter mit den Worten: „Ich bin ein amerikanischer Muslim und habe bereits einen Sonderausweis. Wo ist Ihrer?“ (dtj/kna)