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Kultur/Religion

Dresdner Sinfoniker bereisen Zentralasien

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Das bedeutendste Orchester Sachsens begibt sich wieder auf musikalische Weltreise und wird sich in diesem Rahmen einem Stoff widmen, der eine wesentliche Bedeutung in der zentralasiatischen Kulturgeschichte einnimmt. (Foto: cihan)

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Die Hauptstadt Turkmenistans
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Die Dresdner Sinfoniker sind immer für eine Überraschung gut. Egal ob sie zusammen mit den Pet Shop Boys auf einem Hochhaus spielen oder sich mit Maya-Musikern über das Internet verbinden lassen.

Diesmal begeben sie sich auf neue Wege. Sie setzen ihre musikalische Weltreise fort und landen dabei in Zentralasien. Am 8. Februar wird im Festspielhaus Hellerau ein Musiktheater zum Erzählzyklus „Dede Korkut” uraufgeführt, teilte das Europäische Zentrum der Künste kürzlich mit. Die Heldenerzählungen des Dede Korkut, eines singenden und Laute spielenden Weisen aus dem Volke der Oghusen, haben für die Völker Zentralasiens eine ähnliche Bedeutung wie das Nibelungenlied im deutschsprachigen Raum, hieß es.

Seit dem 15. Jahrhundert wird die Geschichte mündlich überliefert. Zudem existieren zwei historische Handschriften. Eine liegt im Vatikan, die andere in der Schatzkammer der Sächsischen Landesbibliothek.

Der Komponist Marc Sinan hat eine Geschichte aus dem Epos vertont und will sie gemeinsam mit Sinfonikern und Musikern aus Kasachstan, Aserbaidschan und Usbekistan erzählen. Markus Rindt, Intendant der international besetzten Dresdner Sinfoniker, kündigte die Aufführung als „Gesamtwerk aus Musik, Bild, Text, Körper und Stimme” an.

Zeitgenössische Musik aus und in aller Welt

Nach der Premiere in Dresden sind vom 14. bis 16. Februar drei Aufführungen im Berliner Maxim Gorki Theater geplant. Zudem wollen die Sinfoniker das Stück auf einer Tour durch Zentralasien präsentieren. Das Orchester hatte mit Marc Sinan schon bei „Hasretim – eine anatolische Reise” zusammengearbeitet. Das Projekt erhielt 2011 den Unesco-Preis „Welthorizont”.

Die Dresdner Sinfoniker rekrutieren sich aus Musikern führender Orchester Europas und fühlen sich zeitgenössischer Musik verpflichtet. Mehrmals im Jahr kommen die Künstler zu Projekten zusammen und widmen sich dabei auch „fremden Klängen”. 2012 hatten sie auf einer Tour durch das Westjordanland die „Symphony for Palestine” gespielt. Am 21. Dezember 2012 begrüßten sie bei einem „Konzert zum Ende der Zeit” das neue Zeitalter nach dem Maya-Kalender und waren dabei per Internet mit Musikern in Mexiko verbunden. (dpa/dtj)