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Gesellschaft

Du bist nicht allein auf dieser Welt!

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Die Abläufe in unserem Leben sind immer stärker von Individualisierung, Anonymisierung und Vereinsamung geprägt. Dabei sollten wir bei allem Ehrgeiz und aller Geschäftigkeit nicht vergessen, dass wir nicht zum Einzelkämpfer geschaffen sind.(Foto:ap)

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Du bist nicht allein auf dieser Welt!
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Der arabische Frühling, der bereits seit drei Jahren andauernde Syrien-Krieg, die Ausschreitungen in Istanbul, der NSA-Skandal, die Hochwasserkatastrophe, die finanziellen Probleme und zahlreiche weitere Ereignisse zeigen, dass sich der Zustand der Welt immer weiter verschlechtert und es immer mehr gibt, was Angst macht. Von Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit und Zusammenhalt scheint keine Spur mehr zu sein.

Vor allem über die Kriege berichten die Medien einseitig, doch was sich hinter den Kulissen abspielt, bekommt niemand mit. Wahrscheinlich fehlt der Kontakt zu den Betroffenen. Wer begibt sich schon freiwillig in den Krieg, um die Menschen nach ihren Gefühlen und nach ihrer Lage zu fragen? Stattdessen werden darüber einfach Vermutungen angestellt und Spekulationen als Fakten präsentiert, ohne eine Bestätigung dafür zu haben. Natürlich gibt es Menschen, die im Fernsehen auftreten und berichten, aber wer weiß, ob sie nicht bestochen worden sind oder eine eigene Agenda verfolgen und ob sie wirklich die Wahrheit sagen?

In diesem Artikel soll es nicht um die letzten politischen Ereignisse gehen, es gibt keine Zusammenfassung und keine Wertung. In diesem Text möchte ich ausschließlich über die Menschen sprechen, die an diesen Ereignissen teilhaben. Ich bitte Sie, für einige Minuten Ihre persönliche Meinung abzulegen und mich nur als Mensch durch diesen Text zu begleiten. Am Ende steht es Ihnen natürlich zu, Ihre Meinung beizubehalten oder sich darin bestätigt zu fühlen, aber vielleicht betrachten Sie nach diesem Text die Dinge von einer anderen Perspektive und dann hat es sich gelohnt, diesen geschrieben zu haben.

Menschen stets auf der Suche nach Hilfe und Gesellschaft

Ob Präsident, Bettler, Lehrer, Verkäufer, Amerikaner oder Afrikaner, Christ oder Moslem: Wir wurden alle als Menschen geboren. Die einzigen Unterschiede sind vorerst nur Merkmale, die uns alle voneinander unterscheiden, Äußerlichkeiten. Erst das Leben prägt uns und baut unseren Charakter weiter aus und der Bildungsweg, den wir einschlagen, führt uns zu unserer späteren Position.

Ganz gleich wer wir sind oder wo wir sind: Als Menschen sind wir genauso stark oder genauso schwach wie alle anderen. Keiner von uns wird dem Tod entkommen können, egal welchen hohen Rang er genießt. Zum Überleben müssen wir atmen, trinken, essen, schlafen. Keine Medizin und kein Geld können uns am Leben erhalten, wenn wir diese Grundbedürfnisse nicht befriedigen.

Blicken wir zurück zu den ersten Menschen. Die Ziele dieser Menschen waren es, sich zu ernähren, sich vor dem Wetter und Naturkatastrophen zu schützen, zu jagen, um sich ernähren zu können und sich fortzupflanzen, um Helfer zu haben, die einem bei diesen Aufgaben unterstützen und um die Gesellschaft der anderen zu genießen.
Doch der Mensch ist kraft seiner Natur ehrgeizig, wollte dieses primitive Stadion überbrücken und entwickelte sich immer weiter.

Schauen wir uns dagegen unser Leben heute an: Die meisten Menschen streben danach, an die höchstmögliche Position zu gelangen. Man isst das Nötigste und ist ständig am Planen und am Arbeiten. Man entscheidet sich, wenige Kinder zu bekommen, um sich einen höheren Lebensstandard leisten zu können oder verzichtet gleich komplett auf sie. Familie und Freunde werden zu einer Nebensache und man ist darauf fokussiert, die eigenen Ziele zu erreichen.

Doch wenn wir so Vieles teilen und so viele Gemeinsamkeiten haben, warum konzentriert sich das Leben des Individuums darauf, alleine weiterzukommen? Man interessiert sich nicht mehr für die anderen, weil man mit sich selbst beschäftigt ist.

Warum wir einander brauchen

Ich sage nicht, dass es schlecht ist, sich weiterzubilden und ehrgeizig zu sein. In unserer heutigen Gesellschaft ist dies sogar unverzichtbar. Doch man sollte bei allen persönlichen Interessen nicht die Menschen um einen herum vergessen.

Unsere Welt würde ohne Zusammenarbeit nicht funktionieren. Für den Im- und Export benötigt man weitere Handelspartner. Ein Präsident braucht ein Volk, um dieses zu regieren. Ein Lehrer braucht Schüler, um sie unterrichten zu können. Ein Kind braucht seine Mutter, um aufwachsen zu können.

Deshalb sind wir immer von anderen Menschen abhängig, auch wenn wir (auf privater Ebene) nichts mit ihnen zu tun haben. Man weiß nie, ob diese gewisse Person, die einem gerade irgendwo über den Weg läuft, nicht einmal mein Chef oder mein Angestellter sein wird. Ob man diese Person heiratet oder ob diese Person einmal mein Leben retten wird.

Wenn ich in den Medien die verletzten Menschen im Krieg sehe, die Gewalt, die gegen sie angewendet wird, werde ich sehr traurig. Ich verstehe es ehrlich nicht, warum Menschen so etwas tun. Muss ich wirklich Menschen verletzen oder sogar umbringen, um an der Macht zu bleiben? Was habe ich erreicht, wenn ich mich mit Gewalt durchgesetzt habe, aber die Menschen mich hassen? Nennen Sie mich naiv, aber ich verstehe es wirklich nicht.

Ich erwischte mich selbst oft dabei, wie ich bei solchen Bildern emotionslos wegklickte, um in meiner eigenen sicheren Welt zu bleiben. Doch mir ist bewusst geworden, dass das uns alle etwas angeht. Natürlich ist ein einziger Mensch nicht in der Lage, etwas zu ändern. Ich behaupte auch nicht, dass man jetzt aktiv werden muss, um etwas an den Katastrophen zu ändern.

Ab und an mal Danke sagen…

Doch ein Gedanke an diese Menschen reicht. Wer weiß, ob nicht wir selbst uns eines Tages in einer solchen Situation befinden? Und das Wissen, dass man nicht allein ist, uns dann beruhigt und etwas Kraft gibt. Und wie uns die heutigen Ereignisse zeigen, scheinen solche Gedanken die Menschen auch zu vereinen und sie dazu zu bewegen, aktiv zu werden. Somit sind allein dieser Gedanke und das Mitgefühl mit anderen die ersten Schritte zum Ziel.

Man sollte immer dankbar sein, dass es einem besser geht als anderen, doch wenn jeder Mensch sich fragt, was er tun könnte, damit es Menschen in schlechteren Situationen besser gehen kann, und sich bewusst wird, dass man selbst ein Mensch ist, genau wie diese Menschen in den Nachrichten und dass wir alle gleich sind und zusammenhalten müssen, so wäre die Welt ein ganzes Stückchen besser. Ein Individuum allein kommt nicht weiter. Wer möchte schon alleine auf dieser Welt sein? Deshalb ist es schön, dankbar dafür zu sein, Menschen um einen herum zu haben und nicht zu vergessen, dass wir geboren wurden, um eine Gemeinschaft zu sein und nur der Zusammenhalt uns weiterbringt und ein Mensch allein zu nichts im Stande ist.

Nehmen Sie sich deshalb die Zeit, Ihren Liebsten dafür zu danken, dass sie da sind und die Zeit mit ihnen zu genießen, bevor es zu spät ist und vergessen Sie nicht, dass wir alle trotz unterschiedlicher Religion, Nationalität, politischer Weltsicht oder Beruf an erster Stelle Menschen sind.