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Dündar-Prozess verschoben – Erdoğan versteht ausländische Diplomaten nicht

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Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat die Anwesenheit ausländischer Diplomaten bei dem Prozess gegen zwei regierungskritische Journalisten verurteilt. „Wer sind Sie? Was haben Sie dort zu suchen? Dies ist nicht Ihr Land, dies ist die Türkei“, zitierte ihn die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Samstag. Diplomaten dürften sich nur in ihren Vertretungen frei bewegen, ergänzte er demnach.

Mehrere diplomatische Vertreter, darunter der britische Generalkonsul, wollten am Freitag in Istanbul den Beginn des umstrittenen Prozesses gegen die Journalisten Can Dündar und Erdem Gül beobachten. Dündar ist Chefredakteur der Zeitung „Cumhuriyet“, Gül Hauptstadt-Büroleiter. Ihnen wird unter anderem Spionage und Unterstützung einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen. Der Prozess wurde unmittelbar nach Auftakt auf den 1. April verschoben, da Dündar und Gül sich beschwert hatten, weil die Öffentlichkeit ausgeschlossen wurde.

Hintergrund der Anklage ist ein Bericht der „Cumhuriyet“ über angebliche Waffenlieferungen der Türkei an Extremisten in Syrien aus dem vergangenen Jahr. Den Journalisten droht lebenslange Haft. Erdoğan, der gegen Dündar und Gül persönlich Anzeige erstattet hatte, sowie der türkische Geheimdienst MIT treten als Nebenkläger auf.