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#EineArmlänge: Maas kritisiert Reker scharf

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Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) dringt darauf, Hinweisen nachzugehen, dass die Übergriffe der Silvesternacht in Köln vorab verabredet gewesen sein könnten. „Das Ganze scheint abgesprochen gewesen zu sein“, sagte Maas am Mittwoch im ZDF-„Morgenmagazin“. „Es wäre schön, wenn das keine Organisierte Kriminalität wäre, aber ich würde das gerne mal überprüfen, ob es im Hintergrund Leute gibt, die so etwas organisieren.“ So etwas passiere nicht aus dem Nichts, es müsse jemand dahinterstecken.

Vor dem Kölner Hauptbahnhof hatten in der Silvesternacht nach Angaben der Polizei kleinere Gruppen von Männern aus einer Menschenmenge heraus Frauen sexuell bedrängt und ausgeraubt. Dem Aussehen nach sollen sie aus dem arabischen oder nordafrikanischen Raum stammen. Es soll sich aber nicht um die ominöse Zahl „1000“ handeln, die vielfach in den Raum geworfen wurde. Bislang gingen etwa 100 Anzeigen ein, Täter wurden noch nicht ermittelt.

Maas kritisierte Verhaltenstipps für Frauen. „Davon halte ich gar nichts. Sowas darf nicht dazu führen, dass Frauen sich anders verhalten müssen.“ Auf Twitter nutzte Maas den Hashtag #einearmlaenge und schrieb: „Nicht Frauen tragen Verantwortung, sondern Täter.“

Damit bezog er sich auf die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos), die mit einer Antwort zu Verhaltensempfehlungen für Frauen Kritik ausgelöst hatte. „Es ist immer eine Möglichkeit, eine gewisse Distanz zu halten, die weiter als eine Armlänge betrifft“, sagte Reker bei einer Pressekonferenz.

Aus Sicht des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK) handelt es sich bei den Übergriffen auf Frauen in Köln um eine längst bekannte Masche. „Wer von einer neuen Dimension organisierter Kriminalität spricht, der irrt – oder es fehlen ihm kriminalistische und kriminologische Erkenntnisse“, sagte der Bundesvorsitzende des Berufsverbands, André Schulz, dem „Handelsblatt“.