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Israel mischt sich in türkisch-zyprischen Streit ein: „Haben genug Spannungen im Nahen Osten“

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Israels Außenminister Avigdor Lieberman hat die jüngsten Spannungen zwischen der Türkei und Zypern wegen der Erdgasvorkommen unter dem Meeresboden vor der Mittelmeerinsel als überflüssig eingestuft. Es gebe bereits genug Spannungen im übrigen Nahen Osten, sagte Lieberman nach einem Treffen mit seinem zyprischen Kollegen Ioannis Kassoulides im zyprischen Fernsehen RIK am Mittwoch. Alle Länder der Region, auch die Türkei, müssten das Recht Zyperns, nach Erdgas zu suchen, respektieren, hieß es.

Wegen der Erdgasvorkommen vor der Südküste Zyperns gibt es seit Wochen Spannungen zwischen Nikosia und Ankara. Die Türkei hat ein Forschungsschiff und Kriegsschiffe in die Region geschickt. Die Türkei erkennt Zypern nicht an und will Nikosias eigene Suche nach Erdgas verhindern.

2011 erhöhten sich die Spannungen in der Region, als Ankara ein von Kriegsschiffen begleitetes Forschungsschiff entsandte, das an der Südküste der Insel nach Erdöl suchen sollte. Der damalige türkische Premierminister Recep Tayyip Erdoğan machte darauf aufmerksam, dass sein Land weitere Explorationen der griechischen Zyprer rund um die Insel „noch schärfer vergelten“ werde. Erdoğan unterstrich 2011, dass es nicht möglich sei, vor einer dauerhaften Lösung in der Zypern-Frage weitere Schritte zu unternehmen. Er sagte, dass die türkischen Zyprer dort ebenfalls ihre eigenen Rechte hätten und dass die Türkei ihnen beistehen werde, diese Rechte auch wahrzunehmen. Die Regierung Griechisch-Zyperns betonte, dass jedwede Suche nach Erdöl in den Bereich ihrer eigenen Souveränität gehöre und verurteilte die, wie sie es bezeichnete, türkische „Kanonenbootdiplomatie“.

Die Insel ist seit 1974 geteilt. Der türkische Teil im Nord wird von den Griechen im Süden nicht anerkannt. Jegliche Versuche, die Insel wieder zu vereinigen, scheiterten seither. (dpa/dtj)