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Erdoğan in Wien: „Wir sind heute nach Wien gekommen, um Herzen zu gewinnen“

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Präsidentschaftswahlen in der Türkei: Ministerpräsident Erdoğan hat bei einem Auftritt in Wien Ängste in Europa vor seinem Land zu zerstreuen versucht.
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Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan hat bei einem Auftritt in Wien Ängste in Europa vor seinem Land zu zerstreuen versucht. „Wir sind heute nach Wien gekommen, um Herzen zu gewinnen“, sagte er am Donnerstag nach Angaben der Nachrichtenagentur Anadolu vor Tausenden Anhängern.

Den 7000 Zuhörern in einer Eissporthalle riet er, ähnlich wie bei einer Rede Ende Mai in Köln, sie sollten sich in die Gesellschaft integrieren, gut deutsch lernen, aber sich nicht zu sehr angleichen. Einen breiten Teil seiner Rede widmete Erdoğan dem wirtschaftlichen Aufschwung seines Landes. Für Österreich, Deutschland und alle anderen europäischen Länder habe die Türkei „Botschaften des Friedens und der Freundschaft“, sagte Erdoğan. Niemand müsse sich vor seinem Land ängstigen.

 „Respekt vor dem Gastland schaut eindeutig ganz anders aus“

Mit seinen Auftritten in Köln im Mai und nun in Wien hatte er Vorwürfe auf sich gezogen, vor seiner erwarteten Kandidatur für das Präsidentenamt Wahlkampf zu betreiben. Eine Demonstration von Erdoğan-Gegnern blieb friedlich.

Der österreichische Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) hatte den türkischen Regierungschef im Vorfeld davor gewarnt, eine Rede zu halten, die für das Integrationsklima in der Alpenrepublik schädlich sein könnte. In einer ersten Reaktion kritisierte Kurz am Donnerstag, dass Erdoğan den Wahlkampf für die Präsidentschaftswahlen in der Türkei nach Österreich getragen habe. „Respekt vor dem Gastland schaut eindeutig ganz anders aus.“

Mutmaßliche Anhänger der türkischen Regierung hatten am Montag einen Hackerangriff auf die Website von Außenminister Kurz durchgeführt.