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Politik

Türkei: Kubanische Organisation kritisiert Erdoğan für Moscheeplan

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Die Idee des türkischen Präsidenten Erdoğan, eine angeblich von Kolumbus dokumentierte Moschee auf Kuba wieder zu errichten, ist auf Kritik gestoßen. Eine prokubanische Gruppe hält eine Zustimmung des dortigen Regimes für unwahrscheinlich. (Foto: rtr)

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Die „Kubanische Freundschaftsorganisation José Marti“ in der Türkei hat sich über Anregungen des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan beschwert, man möge auf Kuba jene Moschee wiedererrichten, die erbaut worden sein soll, als – wie Erdoğan es jüngst behauptete – muslimische Seeleute im Jahre 1178 die amerikanische Küste erreicht haben sollen.

Das kommunistische Regime auf der Insel würde die religiösen Rechte der Muslime auf Kuba ausreichend garantieren, hieß es seitens des Freundeskreises. „Der kubanische Staat garantiert die Befriedigung der Bedürfnisse der muslimischen Community auf Kuba auch im Bereich der holistischen Planung. Dieser Prozess kann nicht durch eine Entscheidung oder den Wunsch eines fremden Landes beeinflusst werden“, heißt es in einem Statement vom Sonntag.

In der Schlusskonferenz des ersten Gipfeltreffens muslimischer Gemeinden in Lateinamerika, das am Samstag in Istanbul zu Ende gegangen war, hatte Erdoğan eine – historisch nicht als erwiesen angesehene – Ankunft muslimischer Seefahrer auf dem amerikanischen Kontinent im Jahre 1178 angesprochen und einen Tagebucheintrag, in dem Christoph Kolumbus auf eine „Moschee“ auf dem Gipfel eines Berges auf Kuba Bezug genommen habe.

Würden die kubanischen Behörden es zulassen, so Erdoğan, würde er sich um deren „Wiederaufbau“ kümmern.

Keine „hässlichen Großbauten“ auf Kuba

Die „Kubanische Freundschaftsorganisation José Marti“ hält dies für unwahrscheinlich, da ein solches Vorhaben nicht mit der „säkularen Natur des Staates“, wie sie Kubas Verfassung vorsehe, vereinbar wäre. „Wenn wir den demokratischen Entscheidungsprozess auf Kuba berücksichtigen, glauben wir nicht daran, dass es eine Entscheidung zur Errichtung einer Megamoschee auf kubanischen Hügeln geben wird“, heißt es in der Erklärung.

Auch auf die vermeintliche Missachtung umweltpolitischer Ziele durch Großbauvorhaben der türkischen Regierung nimmt das Statement in seinem letzten Satz Bezug: „Von Anbeginn ihrer wissenschaftlichen Erziehung an verinnerlichen Kubaner, dass Menschen Teil der Natur sind, und lernen daher, die Hässlichkeit einer die Natur verletzenden Großbauweise nicht als angenehm zu empfinden.“