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Politik

Erdogan nach den Moschee-Übergriffen: `Worauf wartet die deutsche Polizei noch?´

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Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat nach mutmaßlich politisch motivierten Übergriffen auf Moscheen in Deutschland die deutsche Polizei kritisiert. «Worauf wartet Deutschland?», sagte Erdogan am Samstag vor Unterstützern in Istanbul. «Unsere Bürger werden angegriffen, unsere Moscheen werden angegriffen – unter dem Schutz ihrer Polizei. Worauf wartet die deutsche Polizei noch?»

Vier Übergriffe in vier Tagen auf deutsche Moscheen

In den vergangenen Tagen war es in Deutschland zu Übergriffen auf Moscheen des türkischen Moscheeverbands Ditib gekommen. Ermittler gehen davon aus, dass die Sachbeschädigungen mit dem türkischen Einmarsch in die nordwestsyrischen Kurdengebiete zusammenhängen.

Zuletzt hatten Unbekannte in der Nacht zum Donnerstag die Scheiben einer Moschee im niedersächsischen Stade eingeworfen und mit Farbe beschmiert. Bereits in der Nacht zum vergangenen Sonntag hatten Unbekannte eine türkische Moschee in Kassel beschmiert und mit Farbe beworfen. Laut Polizei wurde dabei der Name der kurdischen Region Afrin in Syrien an das Gotteshaus geschrieben. Weitere Übergriffe gab es im westfälischen Minden und in Leipzig.

Mindener Ditib-Vorsitzender: `Die Gemeinde ist beunruhigt`

In Minden wurde das Moscheelokal mit Gläsern und Steinen beworfen. An den Wänden des Lokals waren Schriftzüge wie “Rache für ” zu lesen. Die Mindener Moscheegemeinde ist nach dem Anschlag auf die Vereinsräumlichkeiten beunruhigt. “Unsere Mitglieder machen sich Sorgen”, sagte Moscheevorsitzender Sebahattin Gigdem auf Anfrage dieser Zeitung.

Islamverbände rufen zu besseren Schutz von Moscheen auf 

Islamverbände die Sicherheitsbehörden aufgerufen, islamische Gotteshäuser und Besucher in Deutschland zu schützen. Die jüngsten politisch motivierten Vorfälle etwa in Minden und Leipzig seien besorgniserregend, teilte der Koordinationsrat der Muslime (KRM) mit. Ein ausländischer Konflikt dürfe nicht nach Deutschland getragen werden, hieß es in der KRM-Erklärung. Muslime sollten sich nicht provozieren lassen. Im KRM sind die vier großen Islam-Dachorganisationen Ditib, Islamrat, Zentralrat der Muslime und Verband der Islamischen Kulturzentren zusammengeschlossen.

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dpa/dtj