Politik
Erdogan: Sanktionen gegen Katar «nicht islamisch»
In der Krise zwischen den arabischen Golf-Staaten hat der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan scharfe Kritik an den von Saudi-Arabien angeführten Sanktionen gegen Katar geübt. «Das Volk eines Landes von seinem Essen, seinem Trinken bis hin zu seinen Reisen, von seinem Handel bis hin zu seinem Gebet zu isolieren, ist nicht menschlich und schon gar nicht islamisch», sagte Erdogan am Dienstag im Parlament in Ankara.
In der Krise zwischen den arabischen Golf-Staaten hat der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan scharfe Kritik an den von Saudi-Arabien angeführten Sanktionen gegen Katar geübt. «Das Volk eines Landes von seinem Essen, seinem Trinken bis hin zu seinen Reisen, von seinem Handel bis hin zu seinem Gebet zu isolieren, ist nicht menschlich und schon gar nicht islamisch», sagte Erdogan am Dienstag im Parlament in Ankara. Durch die Sanktionen habe man Katar «regelrecht die Todesstrafe gegeben».
Erdogan wies den offiziellen Grund für die Sanktionen zurück, wonach Katar Terrorismus unterstütze. «Ganz im Gegenteil», sagte der Präsident. Gemeinsam mit der Türkei gehöre Katar zu den Ländern, die den Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) am entschlossensten führten. Erdogan rief erneut den saudischen König Salman als «Oberhaupt des Golfs» dazu auf, den Konflikt beizulegen.
Erdogan kündigte an, noch am Dienstag bei einer Telefonkonferenz mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und dem katarischen Emir Tamim bin Hamad Al Thani über die diplomatische Krise am Golf zu sprechen. Macron hatte versucht, in dem Streit zu vermitteln. Die Zeitung «Hürriyet» berichtete am Dienstag, am Rande des G20-Gipfels in Hamburg am 7. und 8. Juli werde Erdogan unter anderem auch mit dem saudischen König zusammentreffen.