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Politik

Erdoğan: Die Türkei wird nicht an den Toren der EU betteln

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Der türkische Staatspräsident hat sich während seiner wieder fortgesetzten Afrika-Reise zum EU-Beitrittsprozess der Türkei zu Wort gemeldet. Falls die EU das Land nicht aufnehme, werde es seinen eigenen Weg gehen, unterstrich Erdoğan.

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Es ist ein Zickzack-Kurs, den die Türkei in den letzten Monaten im EU-Beitrittsprozess fährt. Während sie berechtigte Kritik in Richtung Brüssel übt, das die Türkei seit Jahrzehnten hinhalte, liebäugelt sie zugleich öffentlich mit Russland und China.

In der schier endlos scheinenden Debatte setzte der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan nun eine neue Note. In Dschibuti richtete er am Samstag harte Worte in Richtung Brüssel. „Die EU ist in der Position, die Türkei aufzunehmen. Wenn sie glaubt, dass die Türkei ein Land ist, das an ihre Tore kommen wird, um zu betteln, täuscht sie sich“, so der Präsident, der sich derzeit im Rahmen einer mehrtätigen Reise in Afrika aufhält.

Die Türkei teste derzeit die EU. „Wird die EU ein Land in ihren Reihen akzeptieren, dessen Bevölkerung zu einem Großteil muslimisch ist? Ist sie gegen Islamophobie oder nicht? Falls sie uns nicht aufnimmt, so verstärkt es die seit Jahren bestehende These, dass es sich um ein christliches Bündnis handelt. Sie kann nur widerlegt werden, wenn die EU uns aufnimmt“, sagte Erdoğan weiter.

„NATO- und OECD-Mitglied, warum nicht auch EU-Mitglied?“

Der Spitzenpolitiker wies auch auf andere Organisationen hin, in der die Türkei vertreten sei. „Die Türkei ist unter anderem NATO- und OECD-Mitglied. Warum wird sie nicht in die EU aufgenommen? Scheinbar liegt das Problem also doch woanders. Die Türkei ist jetzt eine starke Türkei. Sie steht auf ihren eigenen Beinen. Wenn die EU unser Land nicht aufnimmt, wird es seinen eigenen Weg gehen.“

Erdoğan reiste am Sonntag nach Somalia weiter, wo er eigentlich am Freitag erwartet wurde. Aufgrund des Todes des saudischen Königs Abdullah musste er seine Reise allerdings unterbrechen.

Zu dem am Donnerstag in der somalischen Hauptstadt Mogadischu verübten Anschlag erklärte der türkische Staatspräsident, er glaube nicht, dass er explizit der türkischen Delegation, die sich zum Zeitpunkt der Explosion in der Nähe befand, gegolten habe. Vielmehr sei er im Kontext mit den instabilen Verhältnissen im Land zu sehen.