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Kultur/Religion

Lenin, Hitler und Löcher in der Mauer: Ausstellung an 1000 Orten in Deutschland

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Krieg und Frieden: 2014 jähren sich viele geschichtsträchtige Ereignisse des 20. Jahrhunderts. Eine Ausstellung zeigt die Schlaglichter auf Plakaten – sie können überall hängen. (Foto: dpa)

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Ein Schützengraben in Verdun, Lenin, Hitler und Löcher in der Mauer: Im Europäischen Erinnerungsjahr 2014 zeigt eine Ausstellung an mehr als 1000 Orten in Deutschland die wechselvolle Geschichte des 20. Jahrhunderts.
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Ein Schützengraben in Verdun, Lenin, Hitler und Löcher in der Mauer: Im Europäischen Erinnerungsjahr 2014 zeigt eine Ausstellung an mehr als 1000 Orten in Deutschland die wechselvolle Geschichte des 20. Jahrhunderts. Auf 26 Plakaten mit Fotos und Texten reicht der Bogen vom Ausbruch des Ersten Weltkrieges vor 100 Jahren über den Beginn des Zweiten Weltkrieges vor 75 Jahren und den Fall der Mauer vor 25 Jahren bis zum friedlich geeinten Europa. „Das ist ein Auftakt für eine Kampagne politischer Erinnerungskultur”, sagte Bundestagspräsident Norbert Lammert am Mittwoch zur Eröffnung der Schau im Paul-Löbe-Haus des Deutschen Bundestags.

Die Ausstellung soll bewusst nichts Einmaliges sein. In einer Auflage von 3000 Exemplaren gedruckt, werden die Plakate überall hängen: in Rathäusern, Bibliotheken oder Schulen. Zum Preis von 50 Euro kann die Schau auch weiterhin bei der Bundesstiftung für Aufarbeitung der SED-Diktatur bestellt werden. Sie hat das Konzept gemeinsam mit dem Institut für Zeitgeschichte und Deutschlandradio Kultur erarbeitet. Mit Smartphones können Besucher über Codes auf den Plakaten auch passende Tondokumente für eine akustische Zeitreise abrufen.

190 Fotos und 26 kurze Texte illustrieren schlaglichtartig ein extremes Jahrhundert, dessen dunkle Seite mit der Gewalt und dem Schrecken des Ersten Weltkriegs begann. „Bei dieser Ouvertüre hätte man einen anderen Ausgang vermutet”, sagte Lammert. Und noch vor 25 Jahren hätte kaum jemand das heutige Europa für möglich gehalten.

Ziel der Schau sei es nicht nur, dass sich die Besucher mit der jüngsten Geschichte von Demokratie und Diktatur auseinandersetzten, sagte Anna Kaminsky, Geschäftsführerin der Bundesstiftung für Aufarbeitung. Es gehe auch darum, sich das friedliche Miteinander der europäischen Gegenwart stärker ins Bewusstsein zu rufen.

Am Mittwoch wurde in Berlin auch an den Sturm auf die Stasi-Zentrale vor 24 Jahren erinnert. Am 15. Januar 1990 waren aufgebrachte Bürger in das DDR-Ministerium für Staatssicherheit vorgedrungen. Sie verhinderten die weitere Vernichtung von Stasi-Akten. Bei Führungen über das weitläufige Areal im Stadtteil Lichtenberg wollten einstige Demonstranten nun über ihre Eindrücke berichten. Die Robert-Havemann-Gesellschaft sucht auch weitere Zeitzeugen. (dpa/dtj)