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„Erklärung von Marrakesch“: Muslime aus 120 Ländern rufen zum Schutz religiöser Minderheiten auf

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Sunniten und Schiiten aus 120 Ländern haben
zum Schutz religiöser Minderheiten aufgerufen. In einer „Erklärung
von Marrakesch“ forderten die islamischen Gelehrten Religionsfreiheit
für alle und verurteilten die Verletzung der Rechte religiöser
Minderheiten im Namen des Islam, wie das Nachrichtenportal Abouna.org
am Donnerstagabend berichtete. Die 250 Gelehrten hatten auf Einladung
der marokkanischen Regierung von Montag bis Mittwoch zur Frage der
Rechte religiöser Minderheiten in islamischen Regionen getagt.

In der Abschlusserklärung fordern die Teilnehmer der Konferenz laut
Bericht „vollen Schutz der Rechte und Freiheiten aller religiöser
Gruppen in einer zivilisierten Art, die Zwang, Voreingenommenheit und
Arroganz vermeidet“. Es sei unverantwortlich, Religion zum Zweck des
Angriffs auf die Rechte religiöser Minderheiten in muslimischen
Ländern zu nutzen.

Die Lage in verschiedenen Teilen der muslimischen Welt habe sich
aufgrund von Gewalt und bewaffneten Konflikten gefährlich
verschlechtert und die legitime Autorität von Regierungen geschwächt,
heißt es laut Bericht weiter in der Erklärung.

Die Gelehrten rufen islamische Bildungsinstitutionen und Autoritäten
auf, ihre Lehrpläne zu überarbeiten. Es gebe Material, das zu
Aggression und Extremismus anstifte, zu Krieg und Chaos führe und
damit „zur Zerstörung unserer geteilten Gesellschaften“.

An der Konferenz nahmen neben Muftis, Richter, Rechtsgelehrte und
muslimische Autoritäten auch Nichtmuslime teil. Zu den Rednern der
dreitägigen Veranstaltung gehörte laut Bericht der irakische
Patriarch Louis Raphael I. Sako, der unter anderem Christenverfolgung
und Diskriminierung im Irak beklagte. Mitverantwortlich für die
Auslöschung der Christen im Nahen Osten machte er den Westen. (kna/dtj)