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Wirtschaft

Erste türkische Flugabwehrrakete getestet

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Die Türkei testet erstmals eigene Flugabwehrraketen. Die heimische Waffenproduktion soll die Verteidigung des Landes entscheidend verbessern und die Abhängigkeit von US-Firmen schmälern. (Foto: cihan)

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Am Sonntag wurde auf einem militärischen Testgelände die erste in der Türkei produzierte Flugabwehrrakete erfolgreich getestet. Die Rakete „HİSAR-A” für Ziele im niedrigen Flughöhenbereich gehört zu einem von der türkischen Regierung finanzierten Projekt zur Subventionierung der heimischen Rüstungs- und Verteidigungsindustrie.
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Am Sonntag wurde auf einem militärischen Testgelände die erste in der Türkei produzierte Flugabwehrrakete erfolgreich getestet. Die Rakete „HİSAR-A” für Ziele im niedrigen Flughöhenbereich gehört zu einem von der türkischen Regierung finanzierten Projekt zur Subventionierung der heimischen Rüstungs- und Verteidigungsindustrie.

Der Raketentest wurde den Angaben des Staatssekretärs für Rüstung zufolge am Sonntag nahe eines großen Salzsees (Tuz Gölü) in Zentralanatolien durchgeführt und verlief einwandfrei. Die türkischen Rüstungskonzerne ROKETSAN and ASELSAN spielten einem Bericht der Zeitung Today’s Zaman zufolge eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung der ersten türkischen Flugabwehrrakete. Gegenwärtig wird der Schutz des türkischen Luftkorridors hauptsächlich durch Kampfflugzeuge, die 24 Stunden lang im Einsatz sind, gewährleistet.

Türkischer Luftraum: Verteidigung mit amerikanischen Waffen

Die türkische Armee verfügt bereits über verschiedene Flugabwehrsysteme amerikanischer und britischer Produktion, die aber hauptsächlich noch aus dem Kalten Krieg stammen. So besitzt die Türkei etwa Mittelstrecken-Flugabwehrraketen des Typs MIM-104 Patriot, das Flugabwehrraketensystem MIM-23 HAWK, Langstrecken-Flugabwehrraketen vom Typ Nike Hercules für Ziele in großen Höhen aus amerikanischer Produktion und britische Boden-Luft-Raketen des Typs Rapier und mehrere Radarsysteme. Seit Anfang 2013 kann die Türkei auch eigene AWACS-Radarflugzeuge einsetzen.

Die NATO hat im Rahmen der Operation „Active Fence” außerdem momentan jeweils zwei „Patriot“-Abwehrstaffeln aus den USA, den Niederlanden und Deutschland in der Türkei stationiert. Die Abwehrraketen sollen im Ernstfall den Beschuss durch ballistische Boden-Boden-Raketen aus Syrien, etwa des Typs „Scud B“, unterbrechen.

Die erfolgreiche Entwicklung eigener moderner Verteidigungssysteme bedeutet für die Türkei größere Unabhängigkeit von ausländischen, meist amerikanischen Herstellern. Dass die türkische Regierung durchaus interessiert an einer Diversifizierung ihrer Waffensysteme ist, beweist der Kauf eines Langstrecken-Raketenabwehrsystems vom chinesischen Hersteller CPMIEC (China Präzisions Maschinerie Export-Import Corp.).

Weitere bedeutende türkische Rüstungsprojekte sind die Entwicklung von Aufklärungsdrohnen für den türkischen Geheimdienst, die Fertigung intelligenter Bomben und die serienmäßigen Produktion des Kampfpanzers Altay.