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Gesellschaft

Erster Islamophobie-Gipfel in Europa: Gemeinsam gegen den Hass

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Der erste „Europäische Islamophobie-Gipfel“ befasst sich von Freitag bis Sonntag in Sarajevo mit der Islamfeindlichkeit in westlichen Gesellschaften. Wie die Veranstalter am Montag mitteilten, zählen zu den Teilnehmern unter anderen der ehemalige britische Außenminister Jack Straw, der muslimische Repräsentant des Staatspräsidiums von Bosnien, Bakir Izetbegovic, der Mitbegründer von „Ärzte ohne Grenzen“, Bernard Kouchner, der Großmufti von Sarajevo, Husein Kavazovic, sowie Repräsentanten aus 17 europäischen und nordamerikanischen Ländern.

„Alle Formen der religiösen Intoleranz und Vorverurteilung sind abscheulich und weisen die gleichen verderblichen Einflüsse auf. Deshalb werden wir auf dem Europäischen-Islamophobie-Gipfel nach gemeinschaftsübergreifenden Ansätzen suchen, die sich nicht nur gegen Islamfeindlichkeit, sondern gegen alle Formen von Vorurteilen und Intoleranz richten“, sagte Muddassar Ahmed, Mitglied des Beratungsgremiums des Europäischen-Islamophobie-Gipfels und Schirmherr des Faiths Forum for London.

Geschichte Bosniens ein Lehrbeispiel für mögliche Folgen von Islamfeindlichkeit

Der Umstand, dass Bosnien als Veranstaltungsort des ersten Europäischen-Islamophobie-Gipfels auserwählt wurde, sei beachtenswert. Die Geschichte des Landes zeige „beispielhaft, was passieren kann, wenn rassistischer und antimuslimischer Hetze stattgegeben wird“. Nicht weit entfernt von Sarajevo, in Srebrenica, wird nur wenige Tage nach dem Europäischen-Islamophobie-Gipfel dem grausamen Massaker an über 8000 Muslimen vor 21 Jahren gedacht.

Auf der Tagung sollen Methoden zur Bekämpfung von Islamfeindlichkeit im Westen entwickelt, Fallbeispiele untersucht, aber auch Gründe und Erscheinungsformen von religiöser Intoleranz insgesamt untersucht werden. Zudem ist die Unterzeichnung einer „Istanbul-Sarajevo-Erklärung“ geplant, mit der der Einsatz beider Städte gegen anti-muslimische Gewalt und Hassverbrechen unterstrichen werden soll.

Einen Höhepunkt stellt auch das interreligiöse Fastenbrechen dar, bei dem über 400 Gäste auf dem Bašcaršija-Platz in Sarajevos Altstadt zusammenkommen werden. Der Ramadan dauert noch bis zum 4. Juli an.