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Politik

Erstmals seit 2016: Athen und Ankara sprechen wieder über den Erdgas-Streit

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Griechenland und die Türkei nehmen heute nach fünf Jahren Pause wieder Sondierungsgespräche zur Beilegung des Erdgas-Streits in der östlichen Ägäis auf. Die 61. Runde der Beratungen läuft in Istanbul. 

Die türkische Delegation leitet nach Medienberichten der stellvertretende Außenminister Sedat Önal, die griechische der Diplomat Pavlos Apostolidis. Zwischen den beiden Nachbarländern schwelt seit Jahren ein Konflikt um Erdgas. 2020 wäre er fast militärisch eskaliert. EU-Mitglied Griechenland wirft der Türkei vor, in Meeresgebieten nach Erdgas zu suchen, die nach internationalem Seerecht nur von Griechenland ausgebeutet werden dürften. Nach Lesart Ankaras gehören diese Gebiete zum türkischen Festlandsockel. Der Streit belastete auch die Beziehungen zwischen der EU und der Türkei – Brüssel hatte Sanktionen verhängt, harte Strafmaßnahmen blieben jedoch vorerst aus.

Keine Pressestatements

Erste Sondierungsgespräche zwischen Ankara und Athen fanden im Februar 2002 statt. Anschließend gab es rund 60 Treffen bis zum Jahr 2016. Traditionell geben beide Seiten offiziell nichts von Stand und Entwicklung der Gespräche preis.

Bisher sind sich die Konfliktparteien nicht einmal darüber einig, was sie besprechen wollen. Geht es nach Ankara, sollen alle strittigen Themen auf den Tisch kommen, darunter die jeweiligen Hoheitsgebiete und Ausschließlichen Wirtschaftszonen in der Ägäis sowie die Entmilitarisierung griechischer Inseln vor der türkischen Küste und Differenzen über die jeweilige Ausdehnung des Luftraums.

Für kürzliche Aufregung auf türkischer Seite sorgte zudem, dass das griechische Parlament vergangene Woche mit großer Mehrheit ein Gesetz verabschiedete, mit dem Griechenlands Hoheitsgebiete im Ionischen Meer von sechs auf zwölf Seemeilen ausgeweitet werden. Athen hingegen will ausschließlich den Erdgas-Konflikt besprechen.

dpa/dtj

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