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Gesellschaft

Eskalierende Gewalt im Irak treibt Flüchtlinge nach Deutschland

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Irakische Flüchtlinge, die zunächst in die Türkei geflüchtet waren, landen künftig in Hannover. Bis 2014 sollen 900 Flüchtlinge nach Deutschland kommen. Die Türkei beherbergt bereits Tausende Flüchtlinge aus dem Nachbarland Syrien. (Foto: dpa)

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Neue Hoffnung in Deutschland: 99 Flüchtlinge aus dem Irak sind am Dienstag auf dem Flughafen Hannover angekommen. Fast die Hälfte von ihnen ist jünger als 18 Jahre, wie das Bundesinnenministerium mitteilte. Die Iraker, darunter viele Christen, waren vor den Auseinandersetzungen in ihrer Heimat zunächst in die Türkei geflüchtet. Ursprünglich waren 101 Flüchtlinge erwartet worden. Aus gesundheitlichen Gründen mussten jedoch zwei von ihnen ihren Flug verschieben.

Der Konflikt zwischen den Anhängern der verschiedenen islamischen Glaubensrichtungen ist in den vergangen Monaten im Irak eskaliert. Zuletzt verübten Attentäter in dem Land nahezu täglich Anschläge. Seit Mai starben nach Angaben der Vereinten Nationen mehr als 1000 Menschen bei Attentaten im Irak.

Nach ihrer Ankunft in Deutschland geht es für die Iraker zunächst in das Grenzdurchgangslager Friedland bei Göttingen, von wo aus sie auf verschiedene Bundesländer verteilt werden. Lediglich sieben bleiben laut Innenministerium in Niedersachsen.

Die Einreise der Iraker ist Teil des Ende 2011 von der Innenministerkonferenz vereinbarten Resettlement-Programms, welches die Aufnahme und Neuansiedlung von besonders schutzbedürftigen Flüchtlingen aus dem Nahen Osten und Nordafrika vorsieht. Bis 2014 sollen auf diesem Weg 900 Flüchtlinge nach Deutschland kommen.

Zum Auftakt im vergangenen Jahr hatten Bund und Länder bereits 202 Personen aus dem Flüchtlingslager Shousha an der tunesisch-libyschen Grenze sowie 105 Iraker aus der Türkei aufgenommen. Für das laufende Jahr werden im Rahmen des Programms noch rund 200 Flüchtlinge aus Syrien in Deutschland erwartet.

In der Türkei befinden sich bereits mehrere Tausend Flüchtlinge aus ihrem arabischen Nachbarland Syrien. In separaten Lagern wurde den christlichen Flüchtlingen die Möglichkeit gegeben, ihren religiösen Pflichten nachzukommen. (dpa/dtj)