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Wirtschaft

„Eure Autos werden hier gekauft, da könnt Ihr auch hier investieren!“

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VW-Chef Winterkorn äußerte die Absicht, im Laufe der kommenden drei Jahre bis zu 43 Milliarden Dollar für die Umstrukturierung der Produktion in Europa zu investieren. Dies weckt auch Hoffnungen in der Türkei. (Foto: epa)

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Die Ankündigung der Volkswagen-Konzernspitze, möglicherweise zwei neue Produktionsstätten in Europa zu errichten, facht seit letzter Woche auch Gerüchte über ein möglicherweise bevorstehendes Engagement in der Türkei an.

Regierungskreise wünschen sich schon seit Langem, dass der deutsche Automobilriese zudem ein Teil seiner Produktion in die Türkei verlegt. In diesem Zusammenhang scheute die Regierung in Ankara nicht einmal davor zurück, dem Konzern die Rute möglicher höherer Einfuhrzölle ins Fenster zu stellen.

Nach Aussage des VW-Vorstandsvorsitzenden Martin Winterkorn (Foto) während eines Meetings letzte Woche wolle der Konzern in den kommenden Jahren mindestens zehn neue Werke errichten, sieben davon sollten in China gebaut werden. In diesem Zusammenhang horchte die türkische Presse insbesondere in dem Moment auf, als Winterkorn seine Aussage um die Ankündigung ergänzte, der Konzern wolle in ein Werk in den USA investieren und werde auch innerhalb der nächsten drei Jahre für neue und alte Werke in Europa bis zu 43 Milliarden Dollar ausgeben. Dies weckte ungeahnte Hoffnungen, denn es könnte bedeuten, dass in naher Zukunft ein Volkswagenwerk auch in der Türkei errichtet werden könnte.

Wirtschaftsminister machte Kanzlerin Merkel auf Standortvorteile aufmerksam

Dies würde vor allem den türkischen Wirtschaftsminister Cağlayan freuen, der vor kurzem noch Volkswagen dafür geißelte, dass das Unternehmen bislang noch nicht in die boomende Türkei investierte.

So wurde er Anfang des Jahres auch deutlich, als er feststellte: „Ihr gehört zu den am meisten gekauften Automarken des Landes, doch Ihr wollt ihr nicht in unserem Land investieren? Das ist für uns nicht akzeptabel“. In diesem Zusammenhang drohte er mit einer 10-prozentigen Erhöhung der Einfuhrzölle auf die VW-Mittelklasse Jetta Sedan.

Anfang dieses Monats beriet sich Cağlayan noch mit der deutschen Kanzlerin Merkel. Mit weiteren Steuererleichterungen für die Autoindustrie würde die Türkei zu einem idealen Produktionsstandort werden, warb der Wirtschaftsminister bei ihr anlässlich dieser Zusammenkunft.

Mit einem überragenden Nettoergebnis von 28,11 Milliarden Dollar schloss VW das Jahr 2012 ab. Ungeachtet eines Einbruchs in Höhe von 6 Prozent in Europa, expandierte VW vor allem in China. In einer Zeit der europäischen Rezession werden Schwellenländer wie die Türkei und China für deutsche Industriekonzerne immer wichtiger.