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Wirtschaft

Euro-Krise erleichtert wirtschaftliches Ziel der Türkei

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Der türkische Vize-Ministerpräsident Ali Babacan sagt, die Euro-Krise erleichtere das türkische Ziel, unter die stärksten zehn Wirtschaftsnationen der Welt zu gehören.

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Euro-Krise erleichtert wirtschaftliches Ziel der Türkei
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Die Euro-Krise habe der Türkei ihrem Ziel näher gebracht, bis zum Jahr 2023 zu den weltweit zehn größten Wirtschaftsnationen dazuzugehören, verkündete der türkische Vize-Ministerpräsident Ali Babacan in einem Interview mit The Wall Street Journal (WSJ). Babacan rechnet bis zum Ende diesen Jahres mit Leistungsbilanzdefiziten in Höhe von sieben Prozent. Weiter wies der türkische Vize-Premier darauf hin, dass Länder mit erfolgreichen Sparprogrammen wie die Türkei den überschuldeten europäischen Staaten als Vorbild dienen könnten.
Ali Babacan forderte im Interview mit der amerikanischen Tageszeitung The Wall Street Journal, die über Unternehmen, Finanzen, Aktienmärkte, Politik und Wirtschaft in den USA berichtet, die Eurostaaten dazu auf, harte Maßnahmen zu ergreifen, um doch noch einen Weg aus der Schuldenkrise zu finden. Politische Entscheidungsträger sollten sich ein Beispiel an den Sparanstrengungen anderer Länder, wie beispielsweise der Türkei, nehmen.
„Hätte Europa mehr Führungsstärke, würden wir uns weniger sorgen.“
Babacan rief die Europäische Zentralbank (EZB) auf, mehr Hilfszahlungen an die spanischen Banken fließen zu lassen und sich gegen Griechenlands Austritt aus der Europäischen Union, zu stellen. Er stellte eine Hypothese auf indem er sagte: „Gäbe es stärkere funktionstüchtigere politische Führungen und stärkere Regierungen, wären wir möglicherweise nicht so besorgt.“
Um einige noch bestehende finanzielle Risiken in der Türkei zu minimieren, werde die aktuell bestehende, für viele ungewohnte Finanzpolitik entschlossen beibehalten.
„Wir beraten fortlaufend unsere Kollegen aus aller Welt.“
Nachdem Babacan die fortlaufende Beratung der Europäischen Union mit jenen Schwellenländern, die erfolgreich ihr großes Sparprogramm umgesetzt haben, erklärt hatte, fügte er hinzu:
„Wir beraten kontinuierlich unsere Kollegen aus aller Welt. Die Länder, die im Moment einen Wirtschaftswachstum erleben, sollen sowohl den Vereinigten Staaten von Amerika als auch der Europäischen Union ihre Verbesserungsvorschläge und Empfehlungen mitteilen.“ Es handele sich dabei, um, „einen beachtlichen und hoch symbolischen Umstand.“
Babacan warnte aufgrund der stärker wachsenden Euro-Krise, vor einem Verlust der Vermögenswerte, die zur Finanzierung des Leistungsbilanzdefizites beitragen könnten. Die türkische Regierung werde alles in ihrer Macht Stehende veranlassen, um ein solches Szenario zu vermeiden. Konkrete politischen Maßnahmen für einen solchen Fall wurden nicht näher erläutert.
„Die Risikowahrnehmung der Investoren in der Türkei ist deutlich zurückgegangen“
Trotz Kritik vonseiten der Finanzmärkte sei das wahrgenommene Risiko der Investoren in der Türkei zurückgegangen, so Babacan weiter in dem Interview mit The Wall Street Journal. Bezugnehmend auf das Vorhaben, die Kredite zu begrenzen, bekundete Babacan seine Zufriedenheit.
Um die in der Türkei verhältnismäßig geringe Sparquote zu erhöhen, lenkte Babacan die Aufmerksamkeit auf die gesetzlichen Bestimmungen im Hinblick auf das freiwillige individuelle Rentensystem im Land: „Wir haben bewiesen, dass wir uns auch in schweren Zeiten schwierigen Aufgaben stellen.“
„Die Wachstumsrate in der Türkei wird wahrscheinlich sehr hoch sein.“
Während des Interviews wies Babacan darauf hin, dass das erwähnte Ziel, bis zum Jahr 2023 eine der zehn größten Wirtschaftsnationen zu werden, bereits vor dem Ausbruch der Euro-Krise bestand. Doch wahrscheinlich wird die Krise dieses Vorhaben begünstigen. „Die verhältnismäßige Wachstumsrate in der Türkei wird wahrscheinlich sehr hoch sein und dies bedeutet, dass wir unserem Ziel einen Schritt näher gekommen sind“, fügte Babacan abschließend hinzu.
Übersetzung: Funda Karaca