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Europaparlament kämpft gegen Olympia-Aus für Ringen

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Laut der ersten Empfehlung des IOC soll Ringen ab 2020 nicht mehr zu den olympischen Sportdisziplinen gehören. Die SPD-Europaabgeordneten starteten eine Initiative zum Erhalt dieser Traditionssportart bei der Olympiade. (Foto: dpa)

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Die Entscheidung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), den Ringsport ab 2020 aus dem Repertoire der olympischen Disziplinen zu streichen, war weltweit auf Unverständnis gestoßen. Seit Beginn der Spiele in der Antike gehöre der Ringsport zu den fünf klassischen olympischen Grundsportarten und sei damit ein historischer Bestandteil der Olympiade, der nicht wegzudenken ist, argumentierten Funktionäre wie Sportler unisono.

Die SPD-Europaabgeordneten starteten nun eine Initiative im Europaparlament, um Ringen als olympische Disziplin beizubehalten. Bereits 100 Abgeordnete aus allen EU-Ländern unterstützen die Aktion. Ziel der Initiative ist es, dieses Thema auf die offizielle Tagesordnung des zuständigen Sportausschusses zu bringen und eine Resolution zu verabschieden. Geplant ist auch eine Konferenz im April im Brüsseler Europaparlament, unter Teilnahme der IOC-Vertreter, des Weltringerverbandes und von Ringsportfunktionären aus ganz Europa. Unter www.facebook.com/epwrestling kann man die Initiative unterstützen.

Das IOC begründete seine Entscheidung damit, dass das Ringen bei einer Analyse im Vergleich zu den restlichen 25 Sommersportarten ein schlechtes Ergebnis erzielt habe. 39 Kriterien wie TV-Quoten, Zuschauerzahlen, Ticketverkäufe, Verbreitung, Mitgliederzahlen und Attraktivität bei Jugendlichen waren ausschlaggebend. Im Mai berät sich der IOC noch einmal in Sankt Petersburg, die finale Entscheidung fällt dann im September in Buenos Aires. Hauptkritik an der Entscheidung ist die inkonsequente Verfolgung der festgelegten Kriterien und die Intransparenz der Entscheidungsfindung insgesamt. Demnach soll Ringen bei einigen Kriterien besser abgeschnitten haben als andere Sportarten.

Seit der Wiederaufnahme der Spiele in der Moderne sei der Ringsport auch fester Bestandteil des Sportprogramms, gerade als Einzelsportart lebe das Ringen vom Glanz der olympischen Spiele, heißt es in der Erklärung der SPD-Europaabgeordneten. Sportler aus aller Welt trainierten ein Leben lang, um an der Olympiade teilnehmen zu können und hätten damit die Chance, die Aufmerksamkeit von Millionen olympiabegeisterten Zuschauern auf sich zu lenken. In Bayern seien unzählige Ringervereine aktiv und leisteten besonders gute Jugendarbeit. In Deutschland sei der Ringsport historisch besonders innerhalb der Arbeiterklasse weit verbreitet und werde noch heutzutage auf breiter Basis ausgeübt. Ringerlegende Wilfried Dietrich, der „Kran von Schifferstadt“, sei jedem Deutschen ein Begriff. In vielen europäischen Ländern, von Finnland über Ungarn bis nach Bulgarien, argumentieren die Politiker, werde dieser Sport von tausenden Jugendlichen ausgeübt, in der Türkei sowieso.