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Politik

Existenz in Syrien bedroht: Turkmenen verlieren wichtige Stellungen

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Die Türkei wollte mit dem Abschuss eines russischen Kampfflugzeugs am 24. November Stärke und Entschlossenheit zeigen. Jetzt werden die Turkmenen zur Zielscheibe Russlands in Syrien. Der Abschuss erweist sich als Bärendienst.

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Seit dem Abschuss eines russischen Kampfjets durch die Türkei vor drei Wochen bombardiert Russland offenbar intensiver denn je die Gebiete der Turkmenen in Nordsyrien, während syrische Regierungstruppen weiter vorrücken. Das berichten zumindest Vertreter der Turkmenen. Als Folge der Angriffe sei die Existenz der Minderheit in ihrer angestammten Heimat akut bedroht. Die Türkei versteht sich als Schutzmacht der Turkmenen im Nachbarland.

Nach Meldungen in türkischen Medien bombardieren mindestens zwei russische Flugzeuge das Gebiet 24 Stunden am Tag. Tagsüber erhöht sich die Zahl der Flugzeuge, die Angriffe fliegen, auf sieben. Vor dem Abschuss des russischen Kampfjets durch die Türkei sei  nur ein russisches Flugzeug Angriffe geflogen, und das nur ein paar Stunden am Tag.

Während russische Flugzeuge aus der Luft Angriffe fliegen, rücken regimetreue Truppen am Boden in weiter in die turkmenischen Siedlungsgebiete vor. Die Turkmenen hätten im Gebiet an der Grenze zur Türkei nur noch vier Dörfer unter ihrer Kontrolle. Werden auch sie erobert, so droht ein Ende der turkmenischen Existenz in Syrien.

Ehemaliger AKP-Außenminister: „Türkei hätte sich entschuldigen sollen“

Unterdessen hat der erste Außenminister der AKP und frühere Diplomat Yaşar Yakış den Abschuss des russischen Kampfjets durch die Türkei kritisiert. In Istanbul sagte er, der selbst vier Jahre türkischer Botschafter in Damaskus war: „Wenn ich entscheiden könnte, ‚Abschuss ja oder nein‘, hätte ich mit ’nein‘ geantwortet.“

Yakış weiter: „Nach dem Abschuss haben der Staatspräsident sowie andere Verantwortliche gesagt, dass sie nicht gewusst hätten, dass es sich um ein russisches Flugzeug handelt und sie anders reagiert hätten, wenn sie es gewusst hätten. Wenn es so ist, dann hätten sie sich entschuldigen müssen.“

Außerdem habe das Flugzeug keine Bedrohung dargestellt und die Türkei hätte es bei einem Protest belassen können. Ähnliche Vorfälle gebe es auch ständig über der Ostsee, ohne dass die betroffenen Staaten, die selbst auch der NATO angehören, russische Flugzeuge abschießen.

Laut Yakış habe der Abschuss Putin eine riesengroße Möglichkeit gegeben, sich in Syrien zu etablieren: „Putin wird es seinem Volk nicht erklären können, wenn er diese Möglichkeit verstreichen lässt.“