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Gesellschaft

Experten der Istanbul-Konvention rufen zum Handeln auf

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Cyberflashing, Bodyshaming, Doxing: Weil Frauen im Internet immer neuen Formen von Gewalt ausgesetzt sind, fordert das Expertengremium der Istanbul-Konvention die europäischen Regierungen zum Handeln auf.

In den nationalen Gesetzen bestünden „gravierende Lücken“, erklärte die Expertengruppe gegen Gewalt an Frauen und häusliche Gewalt (Grevio) am Mittwoch in Straßburg. Heute ist der Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen.

Ein großer Teil der Opfer häuslicher Gewalt erlebe in der Beziehung auch online Gewalt, hieß es. Auch berichteten viele Frauen nach einer Trennung von Online-Attacken des Ex-Partners. Unter Cyberflashing versteht man das Zusenden unerwünschter Fotos mit sexuellen Inhalten. Beim Bodyshaming werden Opfer wegen ihres Aussehens angegriffen. Beim Doxing veröffentlichen die Täter deren persönliche Daten ohne Einwilligung online.

Frauen auch online nicht geschützt

Ein wachsendes Problem sei auch legal erhältliche Tracking-Software, mit deren Hilfe Täter das Privatleben ihrer Opfer verfolgen können, so das Gremium. Solche Software ermöglicht etwa den Zugriff auf Kontakte, Anrufdaten, Fotos, SMS und sogar Hinweise auf den aktuellen Aufenthaltsort – all das, ohne dass die überwachte Frau davon erfährt.

Konkret empfiehlt das Gremium eine Überarbeitung der Gesetze zum Schutz von Frauen online, einen besseren Zugang zu Hilfsangeboten, mehr Bildung und besseres Training von Sicherheitsbehörden zum Thema Online-Sicherheit.

Türkei hat Konvention verlassen

Die Expertengruppe überwacht die Einhaltung der Istanbul-Konvention in 34 Ländern, die die Vereinbarung schon ratifiziert haben. Die Konvention war 2011 vom Europarat ausgearbeitet worden.

Die Unterzeichnerstaaten verpflichten sich, Gewalt gegen Frauen zu verhindern und zu bekämpfen und dazu einen Rechtsrahmen zu schaffen. Die Türkei hat sich vor einigen Monaten aus der Konvention wieder verabschiedet.

dpa/dtj

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