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Wirtschaft

Türkische Exporte trotz widrigster Umstände auf Rekordhoch

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Trotz widrigster Umstände gelang es türkischen Unternehmen, das Volumen der Exporte auf einen neuen Rekordwert zu schrauben. Ohne die politischen und ökonomischen Verwerfungen des Jahres 2014 wären sogar noch bessere Werte möglich gewesen.

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Türkisches Wirtschaftsministerium
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Am ersten Tag des neuen Jahres hat die Vereinigung der türkischen Exporteure (TİM) seine Zahlen für das Vorjahr veröffentlicht. Diesen zufolge sollen die Exporte der Türkei im Jahr 2014 um weitere vier Prozent gestiegen sein mit 157,6 Mrd. US-Dollar ihr Rekordhoch in der Geschichte der modernen Türkei erreicht haben.

Obwohl die Zahl knapp unter der von der Regierung anvisierten Marke von 160,5 Mrd. US-Dollar blieb, begrüßten der Wirtschaftsminister und die Exporteurvereinigung die Entwicklung, zumal sich diese vor dem Hintergrund von Rezessionsrisiken im Kernmarkt Europa und Problemen in den Nachbarstaaten vollzog.

Am stärksten haben Autoverkäufe für 22,3 Mrd. US-Dollar zu dem Wert beigetragen, daran schlossen sich Textilien und Chemieprodukte an.

Auch Wirtschaftsminister Nihat Zeybekçi bestätigte, dass die Zahlen einen Rekordwert markierten, wobei die Hauptmärkte Deutschland (14,9 Mrd. US-Dollar), Irak (10,7 Mrd.), Großbritannien (9,7 Mrd.), Italien (7 Mrd.) und Frankreich (6,4 Mrd. US-Dollar) bildeten.

Nach Städten und Regionen aufgeschlüsselt kamen Exporte für 68 Mrd. US-Dollar aus Istanbul, das damit mit Abstand für die meisten der türkischen Exporte verantwortlich zeichnet, gefolgt von Bursa (12,7 Mrd.), Kocaeli (12,4 Mrd.), İzmir (8,9 Mrd.) und Ankara (7,5 Mrd. US-Dollar).

„Ich möchte unseren Exporteuren gratulieren“, äußerte Zeybekçi in einer Stellungnahme. „Diese haben einen Rekord gebrochen trotz politischer Unruhen in unserer Nachbarschaft und ökonomischen Problemen in vielen Teilen der Welt.

Drastischer Einbruch der Exporte in den Irak

Trotz des erleichterten Marktzugangs infolge der EU-Sanktionen sind die Exporte in die Russische Föderation um 15 Prozent zurückgegangen, wozu der Verfall der lokalen Währung und die ökonomischen Probleme infolge der Ukrain-Krise beigetragen haben. Auch die Exporte in den Iran gingen um zehn Prozent zurück.

Die Exporte in den Irak fielen zum Ende des Jahres um elf Prozent, nachdem sie in den ersten fünf Monaten des Vorjahres noch exakt um denselben Prozentsatz gestiegen waren. Grund für den massiven Einbruch war der Vormarsch der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS, vorm. ISIS) im Juni 2014.

Der Vorsitzende der TİM, Mehmet Büyükekşi, betonte, der Zuwachs in den Exporten hätte ohne diese Verwerfungen acht oder neun Prozent erreicht und einen weiteren Prozentpunkt zum Bruttoinlandsprodukt beigetragen. Auch die Exporte in die Europäische Union wären in der zweiten Hälfte des Jahres zurückgegangen. „Unter Beachtung der jüngsten Entwicklungen und der zunehmenden Möglichkeiten, die sich uns bieten, werden wir weiterhin den Export bestmöglich vorantreiben, vor allem auch um nachhaltigen Frieden zu ermöglichen“, fügte Büyükekşi hinzu.