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„Finger weg von meinem Stift!“
50 berühmte Journalisten der Türkei haben mit einer 24 Stunden andauernden Onlinestream-Aktion auf Youtube auf die gravierende Rechtswidrigkeit im Falle des vor kurzem inhaftierten Taraf-Journalisten Mehmet Baransu und das Schicksal zahlreicher weiterer inhaftierter Journalisten aufmerksam gemacht. Dazu wurde die Plattform „Finger weg von meinem Stift“ gegründet, in der am Samstag die Journalisten die Youtube-Aktion durchführten. Daran nahmen unter anderem Zaman-Chefredakteur Ekrem Dumanlı, Anchorman Fatih Portakal sowie der Künstler Atilla Taş teil.
An Mehmet Baransu wird ein Exempel statuiert
Mehmet Baransu war mehrere Male mit regierungskritischen Artikeln aufgefallen und wurde Anfang März diesen Jahres schließlich des Hochverrats beschuldigt. Seitdem befindet sich Baransu im Gefängnis. Nach den Aussagen seiner Frau und denen der Journalisten wird Baransu zu Unrecht seiner Freiheit beraubt und zudem sehr schlecht behandelt. Laut „Finger weg von meinem Stift“ ist es anderen Journalisten verboten, Baransu zu besuchen. Selbst Besuche von seiner Ehefrau, Nesibe Baransu, seien mehrmals abrupt unterbrochen worden.
Stream auch für andere Journalisten offen
Laut der Plattform wird am Fallbeispiel Baransu absichtlich ein Exempel statuiert, wodurch andere kritische Journalisten eingeschüchtert werden sollen. Die Unterstützer der Plattform sind sich darin einig, dass der Fall Baransu lediglich dazu dienen soll, den gesamten Journalismus der Türkei unter Druck zu setzen.
Die Youtube-Aktion der Plattform stand auch für die Teilnahme anderer Journalisten offen, die Mehmet Baransu solidarisch zur Seite stehen wollen.