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Kultur/Religion

Griechischer Startenor: „Es gibt kaum Unterschiede zwischen Türken und Griechen“

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Nachdem das Verhältnis zwischen Griechenland und der Türkei über lange Zeit hinweg von Rivalität und Unfrieden gekennzeichnet war, hat es sich im Laufe der vergangenen Jahre drastisch verbessert. Auch die Musik leistete ihren Beitrag dazu. (Foto: zaman)

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Der griechische Tenor Mario Frangoulis
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Der Grieche Mario Frangoulis zählt zu den beliebtesten Tenoren aus dem Nachbarland der Türkei. Er glaubt daran, dass die Musik Nationen zusammenbringt und sagt, dass die griechischen Menschen sich nicht von den türkischen unterscheiden. Eine Freundschaft zwischen der Türkei und Griechenland, zwei Ländern, die auch schon schwierige Beziehungen untereinander erlebt hatten, ist seiner Meinung nach von großer Wichtigkeit.

„Ich glaube, dass die Freundschaft zwischen beiden Ländern sehr wichtig ist. Und obwohl wir so viele kulturelle und politische Unterschiede haben, sind Menschen immer noch Menschen. Ich habe gelernt, dass wir uns nicht von den türkischen Menschen unterscheiden. Wir sind stolz auf unser Erbe und so ist es die Türkei auch… Wir sollten diese Qualitäten kultivieren und die Arbeit daran fortsetzen, eine produktive gemeinsame Zukunft anzustreben”.

Der griechische Tenor liebt den Bosporus. Er sagt, dass dieser trotz der vielen Opfer, derer es bedurfte, um den Bosporus zu besitzen, nun in den richtigen Händen sei: „Istanbul und der Bosporus sind eins. Es ist die Energie, die beide Welten teilen. Es ist die Kraft, die die Menschen jeden Tag daraus ziehen, wenn sie zur Arbeit gehen und dieses Bild vor ihren Augen sehen… diese spezielle Kraft, die sagt ‘Ich bin anders, Ich bin speziell…’”.

Frangoulis gab vor wenigen Wochen ein Konzert in Ankara. Das Konzert fand damit zu jenem Zeitpunkt statt, zu dem Griechenland zum mittlerweile fünften Mal seit dem Beitritt des Landes in die EU im Jahr 1981 die rotierende Ratspräsidentschaft der EU angetreten hatte.

Stark verbessertes Verhältnis zu Beginn der griechischen Ratspräsidentschaft

Griechenlands Vorsitz in der EU in der ersten Hälfte des Jahres 2014 wird in der Türkei mit besonders großem Interesse verfolgt, da beide Länder sich zuletzt verbesserter Beziehungen im Bereich Wirtschaft, Handel und Tourismus erfreuen, die vor einem Jahr noch nicht in dieser Form vorhanden waren.

Als er nach seiner Meinung über den Beitritt der Türkei in die EU gefragt wurde, enthielt Frangoulis sich eines Kommentars und meinte: „Ich bin ein internationaler Künstler, dessen Fokus darauf liegt, etwas zur Menschheit beizutragen, indem ich Umgebungen erschaffe, in denen die Menschen zusammenkommen und durch meine Musik Liebe, Barmherzigkeit und Empathie füreinander erfahren… Für mich ist das weder politisch noch wirtschaftlich.”

Frangoulis unterstrich seinen Wunsch, die Welt möge zu einem fairen und vereinten Ort werden und den Menschen helfen, zusammenzuarbeiten und eine bessere Zukunft zu schaffen.

„Ich möchte ebenfalls sagen, dass Menschen und Politik nicht das gleiche sind… Wir sind alle Menschen und wir ‚bluten alle auf die gleiche Weise‘. … Je mehr Wege wir finden, um uns auf die Gemeinsamkeiten zu fokussieren anstatt auf die Unterschiede, desto mehr Chancen werden wir haben, um Frieden und Einheit zu finden. Wir müssen an erster Stelle als Menschen vereint sein und dann als Länder”.

Die Türkei bedeutet dem Künstler sehr viel. Istanbul war die Heimat seiner Großmutter und ist somit ein Teil von ihm.

„An vielen Orten zu Hause – aber in den Herzen der Griechen daheim“

„Ich schaue zwar kein türkisches Fernsehen, aber ich weiß, dass jeder andere es tut und dies bringt uns den türkischen Menschen näher. Wenn wir richtige türkische Dramen und romantische Geschichten schauen, dann erkennen wir, dass wir alle gleich sind… Wenn wir verletzt werden, verletzten wir zurück, wenn ihr uns liebt, werden wir euch lieben… Somit haben wir alle die gleichen menschlichen Eigenschaften.”

Frangoulis sieht sich selbst als ‚Weltbürger’: „Musik hilft mir dabei, die Barrieren zwischen den Menschen zu überwinden und stattdessen Gemeinsamkeiten zu finden. Ich fühle mich an vielen Orten ‚zu Hause’… Aber natürlich gibt mir die Tatsache, dass mich meine eigenen griechischen Landsleute unterstützen, wo auch immer sie sind, viel Kraft. In ihren Herzen bin ich immer daheim”.