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Sinkende Verkaufszahlen und illegale Kopien: Buchbranche ist „nicht bange“

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Mit einem Festakt ist am Dienstagabend die 66. Frankfurter Buchmesse eröffnet worden. An der Veranstaltung nahmen auch Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) und der finnische Präsident Sauli Niinistö teil. Finnland ist in diesem Jahr Ehrengast der weltgrößten Bücherschau.

Finnische Autorin Oksanen kritisiert russlandfreundliche Politik

Die international bekannteste finnische Autorin Sofi Oksanen („Fegefeuer“) kritisierte als literarische Rednerin scharf die sogenannte Finnlandisierung, die russlandfreundliche Politik ihres Landes in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg.

„Finnland agierte selbst als sein gründlichster Zensor“, sagte sie. Sowjetkritische Wissenschaftler hätten es damals an den Universitäten schwer gehabt. Oksanen prangerte die Verfolgung der finno-ugrischen Minderheiten in Russland an. Moskau nehme für sich in Anspruch, die Rechte seiner Landsleute in anderen Staaten zu verteidigen. Zugleich verweigere es auf dem eigenen Territorium anderen Völkern dieses Recht.

Gauck und Niinistö gehören zu ersten Besuchern

Zu den ersten prominenten Besuchern gehörte am ersten Tag neben Bundespräsident Joachim Gauck sein finnischer Amtskollege Sauli Niinistö einen Rundgang über die Messe machten wird.

Bekannte Autoren wie Ken Follett und Paulo Coelho stellten am ersten Messetag ihre Bücher vor. Fachveranstaltungen beschäftigen sich etwa mit der Lage der Bibliotheken oder mit der Wiedervereinigung, zu den Teilnehmern gehört auch Alt-Bundeskanzler Helmut Kohl.

Branche zeigt sich trotz Umsatzrückgang selbstbewusst

Rückgängige Verkaufszahlen und illegale Kopien bereiten der Branche Kopfzerbrechen. Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) forderte, das Urheberrecht für den digitalen Markt global neu zu definieren. „Wir brauchen ein Völkerrecht des Netzes“, sagte er und warnte vor einer Monopolisierung des Internets durch große Datenkonzerne.

Die Verleger zeigen sich selbstbewusst. „Uns ist nicht bange“, sagte der Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Heinrich Riethmüller. In den ersten acht Monaten dieses Jahres sank der Umsatz im gesamten Buchhandel um drei Prozent. Am stärksten betroffen sind Taschenbücher. Hier wurden 7,3 Prozent weniger verkauft als im Vorjahr. Die Konkurrenz durch das E-Book ist auf diesem Sektor besonders stark. Der stationäre Buchhandel verliert weniger als der Gesamtmarkt: nur minus 1,8 Prozent. (dtj/dpa)