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Gesellschaft

„Für Laizismus, gegen Faschismus“-Aufruf in der Türkei hat Folgen

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Zwei Videos, die in den letzten Tagen auf Twitter gepostet wurden, sorgen für Aufregung in der Türkei. Während Modedesigner Barbaros Şansal seine stark beleidigenden Worte über die Türkei teuer bezahlen musste, muss nun auch ein junger Mann, der in einem Café einen Aufruf gestartet hatte, mit Konsequenzen rechnen.

In dem Video sagte der Mann namens Ergin Çevik, dass es an der Zeit sei, faschistischen und islamistischen Tendenzen in der Türkei Einhalt zu gebieten: „Die richtige Antwort auf diese Rückständigkeit ist der Laizismus. Heute bedeutet Laizismus Freiheit, Brüderlichkeit, menschliches Leben. Wir laden jeden dazu ein, Teil dieser Bemühungen zu sein.“

Dem Vernehmen nach erstattete ein im Café Anwesender mit der Begründung, Çevik rufe zum Bürgerkrieg auf, Anzeige bei der Polizei. Diese verhaftete allerdings zwei Personen, die in dem Video ebenfalls zu sehen waren und für den Aufruf geworben hatten. Die Polizei wirft ihnen „Volksverhetzung“ vor. Warum Çevik nicht verhaftet wurde, ist noch unklar. Çevik und die beiden Verhafteten sollen Mitglieder der Halkevleri-Bewegung (“Volkshäuser”) sein. Diese setzt sich etwa für ein Recht auf Bildung, medizinische Behandlung und Obdach ein und gilt als CHP-nah.

Der Vorsitzende der säkular-kemalistischen Partei, Kemal Kılıçdaroğlu, kritisierte das Vorgehen der Behörden. „Warum habt ihr diese Menschen verhaftet? Für die AKP-Regierung ist es offenbar ein Verbrechen, sich für die Verfassung einzusetzen.“