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Politik

Abbas: „Die Menschen im Gazastreifen sind es gewohnt, getötet zu werden“

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Der Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmud Abbas, hat die internationale Staatengemeinschaft für ihre passive Rolle im Nahost-Konflikt gerügt. Der Sonntag war der bislang blutigste Tag seit Beginn der israelischen Offensive. (Foto: cihan)

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Abbas und Erdogan in Istanbul.
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Im Rahmen eines Iftaressens in Istanbul, zu dem Abbas vom türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdoğan am Freitag eingeladen wurde, sagte der palästinensische Politiker: „Der Gazastreifen blickt seit zwei Wochen wieder dem Tod ins Gesicht. Während auf der einen Seite das Sterben weitergeht, versucht er mit allen Kräften die Weltöffentlichkeit auf sich aufmerksam zu machen. Leider sind die Menschen in Gaza es gewohnt, getötet zu werden. Es ist das dritte Mal in den letzten sieben Jahren. Unser dringlichster Wunsch ist es, dass das Blutvergießen umgehend gestoppt wird.“

Die Zahl der palästinensischen Toten bei den unverhältnismäßigen israelischen Angriffen im Gazastreifen ist auf mehr als 500 gestiegen. Seit Beginn der Offensive in dem schmalen Küstenstreifen am Mittelmeer vor knapp zwei Wochen seien 3150 Menschen verletzt worden, teilten die örtlichen Rettungskräfte mit. Auf der israelischen Seite kamen bislang 18 Soldaten und zwei Zivilisten ums Leben. Rund 80 israelische Soldaten wurden nach Angaben des israelischen Rundfunks verletzt.

Mit mindestens 87 Toten bei Angriffen im Gazastreifen ist der gestrige Sonntag der bislang blutigste Tag der israelischen Offensive in dem Palästinensergebiet gewesen. Allein im Viertel Sadschaija seien 60 Menschen getötet worden, teilten die örtlichen Rettungskräfte mit. Insgesamt habe es bei Bombardements im Gazastreifen 280 Verletzte gegeben. Seit Beginn der Bodenoffensive am Donnerstagabend seien 187 Menschen getötet worden. Unter den Toten seien 112 Kinder, 41 Frauen und 25 ältere Männer. Bislang seien mehr als 3000 Menschen verletzt worden.

Die Hamas hat derweil die Entführung eines israelischen Soldaten bekanntgegeben. Die Kassam-Brigaden, die militanten Milizen der Hamas, berichteten am späten Sonntagabend über den Vorfall, wie die palästinensische Nachrichtenagentur Maan meldete. Die Entführer veröffentlichten auch den Namen und eine persönliche Erkennungsnummer. Im Jahr 2006 hatte die israelische Armee eigens eine Bodenoffensive zur Befreiung des kurz zuvor entführten Soldaten Gilad Schalit gestartet. (dtj/dpa)