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Gesellschaft

Schweiz: Muslime und Juden verfassen gemeinsame Erklärung gegen den Hass

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Nicht nur die Juden leiden in der Schweiz an den antisemitischen Angriffen, sondern auch Muslime. Jetzt wollen beide Seiten ihren Dialog intensivieren und in Zukunft enger zusammenarbeiten. (Foto: dpa)

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Der Krieg im Gazastreifen hat auch in der Schweiz seine Spuren hinterlassen. Offenbar im Zusammenhang mit diesem hat die Zahl der antisemitischen Angriffe in den vergangenen Monaten zugenommen. Darunter leiden nicht nur die Juden des Alpenlandes, sondern auch die Muslime. Diese erleiden einen Imageschaden, weil einige der Angriffe auch auf das Konto von Muslimen beziehungsweise solchen, die meinen, es zu sein, geht. Rechtspopulisten wie etwa die Schweizerische Volkspartei (SVP) nutzen solche Angriffe für eigene Zwecke.

Die beiden religiösen Minderheiten haben deswegen jetzt ihren Dialog intensiviert und eine gemeinsame Erklärung herausgebracht. Darin heißt es, dass es keinen Zweifel gebe, dass Muslime und Juden unterschiedliche Ansichten über den israelisch-palästinensischen Konflikt hätten. Es herrsche aber dennoch in vielen Punkten auch Übereinstimmung.

Juden und Muslime wollen Frieden

„Der Tod von Zivilisten macht uns alle traurig. Der Missbrauch von Zivilisten und ziviler Einrichtungen ist inakzeptabel und widerspricht unseren religiösen Auffassungen. Wir sprechen uns zudem gemeinsam für ein baldiges Ende des Konflikts und für einen dauerhaften Frieden aus, der für alle gilt.“ Die Erklärung unterzeichneten neben dem Schweizerischen Israelitischen Gemeindebund (SIG) auch die Plattform der Liberalen Juden der Schweiz (PLJS) sowie die Föderation Islamischer Dachorganisationen in der Schweiz (FIDS) und die Koordination Islamischer Organisationen Schweiz (KIOS).

Gerade in den sozialen Medien kommt es immer wieder zu Anfeindungen, was den beiden Religionsgemeinschaften Sorgen bereitet. Deswegen dürfe es „keine Entschuldigung für Rassismus, Antisemitismus, Gewalt oder andere Formen der Einschüchterung“ geben, wenn „solche Ansichten in den Medien, auf der Straße oder im Internet verbreitet werden.“

„Mehr Themen die verbinden, als solche, die trennen“

Beide Seiten wollen daher in Zukunft enger zusammenarbeiten. So rufen die Dachverbände die muslimischen und jüdischen Gemeinschaften etwa dazu auf, ihre „Bemühungen zu intensivieren, um die Zusammenarbeit und das gegenseitige Kennenlernen zu ermöglichen.“

Die Unterzeichnenden wollen in Zukunft einen konstruktiven Dialog anregen, um Meinungsverschiedenheiten einzudämmen und um ein möglichst breites Spektrum von Bereichen der Zusammenarbeit definieren zu können. Schließlich gebe es zwischen beiden Seite mehr Themen, die sie verbinden als solche, die sie trennen.