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Wirtschaft

Gaza-Seeblockade seit 2007: Israel fängt Hilfsflotte „Marianne“ ab

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Die israelische Armee hat ein internationales Solidaritätsschiff für den Gazastreifen abgefangen. Das Schiff, das im Mai von Schweden aus in See gestochen war, wurde in einen israelischen Hafen eskortiert. (Foto: Martin Lejeune)

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Die israelische Marine hat ein pro-palästinensisches Solidaritätsschiff auf dem Weg nach Gaza abgefangen. Es habe auf der „Marianne“ keine Gewalt und keine Gegenwehr der Mannschaft gegeben, teilte die Armee am Montag mit. Mehrere Aufforderungen zum Umkehren seien zuvor ignoriert worden. Das Boot werde nun in den Hafen von Aschdod gebracht. Die Aktivisten teilten mit, an Bord sei niemandem etwas passiert.

Ziel der Solidaritätsflotte war es, die seit fast einem Jahrzehnt dauernde Seeblockade des Gazastreifens zu durchbrechen. Das nun gestoppte schwedische Schiff war im Mai aufgebrochen. Mindestens zwei weitere Boote schlossen sich später an. Diese seien aber offenbar bereits umgekehrt, teilte eine Armeesprecherin in Tel Aviv mit.

Unter den mehr als 50 Teilnehmern der Solidaritätsaktion sind der frühere tunesische Präsident Moncef Marzouki, der israelisch-arabische Parlamentarier Basel Ghattas sowie der deutsche Journalist Martin Lejeune.

Bei einer ähnlichen Aktion im Jahre 2010 hatten israelische Soldaten das türkische Schiff „Mavi Marmara“ gestürmt, dabei kamen neun türkische Staatsbürger ums Leben. Der damalige Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan wollte dafür sorgen, dass die türkische Regierung gegen zahlreiche an der Operation beteiligte Offiziere einen internationalen Haftbefehl erwirkt. Ein solcher Antrag ist bei Interpol allerdings nicht eingegangen. Die Anwälte der Opfer und Hinterbliebenen hatten deswegen angekündigt, die Verantwortlichen im Justiz- und Außenministerium wegen Verschleppung des Falles zu verklagen. (dtj/dpa)